Hugo Marcus
*12.8.1869 in Schwelm; ✡ nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Meyer Marcus *7.12.1832 in Hattingen; Viehhändler; ✡18.8.1895 in Schwelm
Mutter Fanny Feidelberg *9.12.1836 in Altena; ✡8.1.1907 in Schwelm
Geschwister
Moritz Marcus *10.8.1871 in Schwelm; ✡28.1.1933 in Schwelm; oo Lina Jungbluth
Clara Marcus *1873 in Schwelm; ✡17.12.1877 in Schwelm
Otto Marcus *3.11.1876 in Schwelm; ✡8.5.1918 in Schwelm; oo Netty Seligmann
Beruf Kaufmann
Adressen Bochum-Linden, Hattinger Straße 776; Bochum, Wilhelmstraße 16;

Heirat 26.7.1898 in Hattingen Johanna Leeser *30.12.1974 in Hagen; ✡ nach dem 3.5.1942, Zamosc
Kinder

Margarethe Marcus *28.3.1900; oo 11.5.1922 Alfred Heymann (*24.8.1988 in Wattenscheid); Tochter Hannelore Heymann *24.6.1923
Lotte Marcus *18.7.1902 in Bochum; ✡18.7.1942 Ghetto Lodz; oo Moritz Reiss *11.10.1891 in Holzhausen, Bochum-Gerthe, Düsseldorf)
Hilde Marcus *28.9.1906 in Bochum; ✡27.1.1993 in Bronx; oo 2.3.1946 Abraham Sussmann

Hans (Howard) Werner Marcus *15.9.1909 in Linden; Dr. Zahnarzt✡ 12.4.2014 in San Diego; Heirat 1.8.1942 in Manhattan Lotti Rose Blümlein (*19.2.1916 in Nürnberg, ✡ 19.12.1915 San Diego); Tochter Ellen Sue *1950
Weiterer Lebensweg
Besuch der höheren städtische Schule; Religionsunterricht der jüdischen Schule

1933 Mieter im oberen Stockwerkes im Haus der Familie Marcus hängten eine Hakenkreuzflagge aus, so dass das Wohnzimmer der Familie völlig durch die Fahne abgedunkelt war.
1933 Vermietung des Kaufhauses Marcus an den Kaufmann Plesser, Neueröffnung eines kleineren Ladens im Nachbarhaus Hattinger Straße 778.
3. 9.1933 Übertrag des neuen Geschäft an seine Tochter Hilde, Geschäftsführerin
1933 Sohn Hans nach Italien emigriert, versucht in Neapel seine Dentistenausbildung abzuschließen
10.11.1938 Hugo im Pogrom verhaftet; Polizeigefängnis Bochum, Steinwache Dortmund
28.11.1938 Hugo aus „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen entlassen

12.-23.2.1939 Sohn Hans auf der SS VULCANIA von Neapel nach New York
17.5.1939 Hugo mit Ehefrau und Tochter Hilde in Bochum-Linden bei Minderheiten-Volkszählung
Tochter Hilde, zunächst im elterlichen Betrieb beschäftigt später verschiedene Anstellungen
1939 Tochter Hilde aus Gelsenkirchen USA

27.10.1941 Tochter Lotte mit Ehemann Moritz von Düsseldorf ins Ghetto Lodz

27.1.1942 Grete, Alfred und Hannelore Heymann Transport Gelsenkirchen, Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
28.4.1942 Deportation mit Ehefrau in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Gedenken
21.9.2012 Stolpersteine in Bochum, Hattinger Straße 776
Marcus Family Campus of Ben-Gurion University of the Negev, in Israel
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925619
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925430
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948842
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411027-39.jpg
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6287); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997