Hoffmann Erich

Erich Walter Herbert Hoffmann

*26.2.1880 in Koblenz; ✡ 31.10.1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt Hoffmann;

Mutter unbekannt;

Geschwister

Max Hoffmann *5.2.1893 in Koblenz; ledig; ✡ 1.10.1944 in Auschwitz

Beruf Kaufmann

Adressen Koblenz; Herford, Am Gehrenwert 1  

Heirat Grete Josephy *6.11.1898 in Herford; ✡ 22.10.1944 in Auschwitz

Kinder –

Unklare Beziehung

Werner Hoffmann *17.4.1899 in Hagen; ✡ 1944 in Stutthof;

Weiterer Lebensweg

1914-18 Teilnehmer am 1. WK; Erich Hoffmann war (Unter-)Offizier der 10. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 82, ausgezeichnet mit dem EK I.

6.4.1916 in den Preußische Verlustlisten gemeldet als „leicht verwundet“

1931 die Brüder Hoffmann vermieten das Geschäftslokal in Herford, Am Gehrenwert 1 an den Paderborner Kaufmann Albert Nathan für sein Einheitspreisgeschäft „Wohlwert“.

1931/32

1932/33 Erich Hoffmann 1. Vorsitzender der SG Herford zusammen mit Curt Elsbach (2.) und Albert Rosenbaum (3.)

1.April 1933 reichswerte Boykottaktion gegen jüdische Geschäfte, besonders im Fokus der SA: Einheitspreisgeschäfte: Wohlwert- Geschäftsführer Kurt Steinitz verhaftet.

1938 musste das Kaufhaus zwangsverkauft werden.

1938 Zwangsverkauf des Wohn- und Geschäftshauses der Brüder Hoffmann an Franz Klingenthal; die Brüder dürfen zur Miete weiter wohnen bleiben. Ebenfalls Gehrenberg 1 wohnt Werner Hoffmann (*17.4.1899 in Hagen)

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom, sieben weitere 8 Juden aus Herford ins KZ Buchenwald verschleppt:
Max Franke, Erich Hoffmann, Erich Lewin, Max Rosenbaum, Albert und Ernst Schiff,
Arthur Spanier und Emil Weinberg

12.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer

30.11.1938 werden 30 RM auf sein Häftlingskonto von „Hoffmann, Herford“ überwiesen

6.12.1938 entlassen aus dem KL Buchenwald

15.12.1938 Rücküberweisung der 30 RM

17.5.1939 mit beiden Eltern bei der Minderheiten-Volkszählung

Werner Hoffman war bis 1939 Vorgänger von Adolf Stern als Leiter der Abteilung Wanderung (ehem. Hilfsverein) in der RVJD Bezirksstelle Westfalen

7.12.1941 Werner Hoffmann deportiert auf dem Transport Münster-Bielefeld nach Riga

1939 – Juli 1942 Erich Hoffmann Vertrauensmann des RVJD Westfalen für Herford

Nachfolger wurde ab August 1942 Hans Grabowski(1890-1959), der in den Jahren 1942 bis 1945 die noch verblieben Juden aus „Mischehen“ betreute.

20.7.1942 Anweisung der Gestapo Bielefeld an die Landräte und Oberbürgermeister:

„Die aus den Kreispolizeibezirken Bielefeld Stadt, Bielefeld Land, Herford Stadt, Herford Land, Halle und Wiedenbrück sind am 29.7.42 in ihren Wohnungen abzuholen und am gleichen Tage bis spätestens 13 Uhr in Bielefeld in der Eintracht, Grosser Saal, Ritterstr. 37, abzuliefern.“

29.7.1942 Erich, seine Frau Grete und Bruder Max Hoffman mit ingesamt 25 Herforder Juden zur Sammelstelle am Rathaus Herford verbracht, darunter auch gebrechliche alte Menschen, die von jüngeren Gemeindemitgliedern auf Tragen gebracht oder geführt werden mussten. Erich Hoffmann wurde vor seinem Abtransport versprochen, als alter Frontkämpfer werde er im Lager als Polizist eingeteilt werden. Bis zuletzt klammerte er sich an diese Illusion.

31.7-1.8.1942 Deportation auf Transport XI/1 von Bielefeld nach Theresienstadt mit vieln Funktionären der RVJD Bielefeld; ebenfalls auf dem Transport die Lei­te­rin des Jü­di­schen Al­ters­heims Stapenhorststraße 35 Mar­ga­re­te Feist und der bisherige Be­zirks­lei­ter Dr. Max Ost­wald der RVJD, Sekretärin Else Kamp so­wie der Vertrauensmann für Bielefeld Max Hirsch­feld

25 jüdische Herforder Bürger wurden am deportiert. Wegen hohen Alters, Krankheit, Gehunfähigkeit mussten einige von ihnen von jüngeren Gemeindemitgliedern auf Tragen zur Sammelstelle am Rathaus gebracht oder geführt werden.

1.10.1944 Bruder Max deportiert auf Transport Em von Theresienstadt nach Auschwitz

19.10.1944 Ehefrau Grete deportiert auf Transport Es von Theresienstadt nach Auschwitz

23.10.1944 Erich Hoffmann deportiert auf Transport Et von Theresienstadt nach Auschwitz

31.10.1944 in Auschwitz

Gedenken

Quellen

Preußische Verlustlisten vom 6.4.1916, Link http://des.genealogy.net/search/show/3358005

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938634

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938800

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de4406

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006757

https://www.statistik-des-holocaust.de/XI1-10.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5048363

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6107420

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5048516

Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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