Kauders Eduard

Eduard Kauders

*27.2.1886 in Hamburg; ✡ Oktober 1944 Tod in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alexander Kauders ; ✡?

Mutter Hannchen Goldstein *5.6.1854 in Kissingen; ✡ 22.1.1935 in Bad Kissingen

Geschwister

Carl Michael Kauders *23.8.1887 in Hamburg; überlebt in England; ✡ April1968, USA; oo Anni Kugelmann

Josef Samuel Kauders *4.12.1890 in Hamburg; ✡Mai 1970 in New York; oo Käthe Siedner

Lina Kauders *29.7.1894 in Hamburg; ✡Mai 1942 in KL Kumhof; oo 1922 Friedrich Neustädter (*14.1.1889 in Herford, ✡15. 7.1939 in Hamburg)

Beruf Rendant

Adressen Hamburg, Rotherbaum, Eichenallee 19;

In Detmold:

21.3.1923 Lange Str. 31
5.8.1926 Emilienstr. 26
5.5.1932 Lange Str. 36, eigenes Haus
2.11.1939 Paulinen Str. 6
23.3.1942 Hornsche Str. 33 bei Levysohn

Heiraten

1.Ehe 28.3.1920 in Hannover-Ahlem Betty Ester Bernsohn; Scheidung 1921

2.Ehe 21. 3.1923 in Detmold Frieda Levy *27.5.1884 in Frielendorf, Ziegenhain; Frieda Levi war in erster Ehe am 19.3.1919 in Giessen verheiratet mit Hermann Horn (*28.9.1890 in Köln)

Sohn aus erster Ehe

Martin Alexander Kauders *21.12.1920

Weiterer Lebensweg

1914-18 Teilnehmer des Ersten Weltkrieges Mitglied des Detmolder Kriegervereins, sowie Vorsitzender der Ortsgruppe Detmold des Reichsbund jüdischer Frontsoldaten

1920 Rendant Rechnungsführer der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem

28.3.1920 Heirat in Hannover Ahlem Betty Ester Bernsohn

21.12.1920 Geburt des Sohnes Martin Alexander Kauders

1921 Scheidung, Umzug von Exfrau Betty und Sohn Martin Alexander nach Erfurt

1923 Eduard Kauders von Ahlem nach Detmold zu Frieda Levy Inhaberin des 1911 gegründeten Schuhhauses „Teutonia“ in der Langen Straße 36. Inhaberin

21. 3.1923 Heirat mit Frieda Levy; Eduard Kauder wird Geschäftsführer; Frieda Kaud hat die Prokura

Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde Detmold

21. 3. – 4.5.1933 wurde er in sog. Schutzhaft genommen.

1934 Verbot des Firmennamens „Teutonia“ durch die Landesregierung als Maßnahme zum „Schutz nationaler Symbole“; Änderung in „Schuhhaus Eduard Kauders“

1935 der Detmolder NSDAP-Kreisleiter ruft Wehrmachtangehörige auf, das Geschäft zu meiden.

1935 Die Lippische Staatszeitung bringt mehrere Hetzartikel gegen Eduard Kauders.

1935 Geschäftsverkauf an Hubert Gockel („Arisierung“) mit Weiterbeschäftigung als Angestellter

27.7.1937 Notiz in den Meldeunterlagen:

„Wenn Auswanderung erfolgt, sofort Mitteilung an Geheime Staatspolizei machen.“

1938 Antrag auf Hachschara-Umschulung als Fußpfleger in Frankfurt-Rödelheim

22.6. 1938 abschlägiges Schreiben des Palästina-Amt Berlin /Jewish Agency for Palestine wegen schlechter Verdienstmöglichkeiten in Folge Überangebots in Haifa, Tel Aviv und auch Jerusalem

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom

12.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 28968

Bruder Carl in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

12.12.1938 entlassen aus dem KL Buchenwald

Sohn Martin Kauders gärtnerischer Ausbildungsleiter in der Gartenbauschule Ahlem, Hachschara für Jugendliche, vor Auswanderung „Alija“ nach Palästina. Wenige Tage vor Kriegsbeginn konnte er nach England fliehen. 1947 kehrte er nach Berlin zurück. Dort und in Leipzig studierte er Volkswirtschaft und Journalistik und lebte später in Berlin/DDR.

17.5.1939 Eduard K. mit der Ehefrau in Detmold bei der Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Josef mit Ehefrau in Berlin bei der Minderheiten-Volkszählung

Bruder Carl emigriert mit Frau Anni nach England.

1939 Bruder Karl emigriert mit FRau von Berlin nach Schweden

September 1939 Sohn Martin nach England

13.-24.10.1939 Bruder Josef mit Frau auf der SS DROTTNINGHOLM von Göteborg nach New York

Heimatkontakt Bruder Eduard Kauders in Detmold

Frieda Kauders, Irma Buchholz, Eduard Kauders, Gerhart, Ilse und Bernhard Buchholz ca 1933 (StdA DT DT V 19 Nr. 176) (Gerhart Buchholz *25.12.1926 in Detmold)

1939 -1942 Eduard Kauders RVJD-Vertrauensmann, zusammen mit Moritz Hirschberg im Büro der RVJD Westfalen in Detmold für das Land Lippe

31.7.1942 Transport XI/1 von Münster-Bielefeld ins Ghetto Theresienstadt

12.10.1944 Transport Eq von Theresienstadt nach Auschwitz

Oktober 1944 Tod in Auschwitz

Gedenken

30.9.1956 Page of Testimony für Frieda Kauders von Schwägerin Sara Levi

Quellen

https://www.gedenkbuch-detmold.de/index.php/gedenkbuch/106-die-opfer-in-alphabetischer-reihenfolge/biographien/k-biographien/334-kauders-eduard

Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6412); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895952

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895954

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6252887

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4994625

https://spurensuche-bielefeld.de/spur/der-altentransport-590-juedinnen-und-juden-wurden-von-bielefeld-nach-theresienstadt-deportiert/

http://www.juedischeliteraturwestfalen.de/data/downloads/sekundaerliteratur/Web_Minninger.pdf

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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