Rosenfrucht Paltiel

Paltiel Rosenfrucht (Ben Haim)

*1.12.1914 in Slowniki; ✡ ?

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Chaim Schmuel Rosenfrucht; ✡ ?

Mutter Rachel Ruchla Szacfajer; ✡ ?

Geschwister ?

Beruf Bäcker, Buchhalter

Adressen Slowniki; Hattenhof Nr. 36;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1926 Flecktyphus (Fleckfieber)

1935-1937 Militärdienst beim 8. Kavallerieregiment in Rakowice

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen; Paltiel R. als Reservist eingezogen zur Kavallerie

1.9.1942 Verhaftung durch Polizei in Slomniki

1.9.1942 verschiedene Arbeitslager u.a. Skarzysko-Kamienna

1943-1944 Zwangsarbeit HASAG Werk C in Skarzysko-Kamienna, Munitionsfabrik; bereits 1939 hatte der Leipziger Rüstungskonzern HASAG (Hugo Schneider AG) drei polnische Rüstungswerke übernommen: Skarżysko-Kamienna, Kielce und Tschenstochau

5.7.1944 vom JULAG in Kamienna verlegt ins KL Buchenwald; Häftlingsnummer 68336; Unterbringung im Judenblock Nr. 23

15.8.1944 nach der Quarantäne im Arbeitskommando 45 Baukolonne I

Das Ende des KL Buchenwald

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision

12.5.1945 entlassen aus dem KL Buchenwald durch alliierte Kommission

Kibbuz Buchenwald I auf dem Hof Egendorf

Mai 1945 Gründung des Kibbuz Buchenwald auf dem Hof Egendorf, ein von der US-Army beschlagnahmter und den Buchenwald Häftlingen zur Verfügung gestellter Bauernhof bei Blankenhaim/Weimar.

Mai/Juni 1945 Abraham, Samuel und Chaim im Kibbuz Buchenwald I in Thüringen

Abraham Gottlieb notiert in seinem Tagebuch zum Ideal der Einheit als Grundlage von NOHAM

„Und damit wollen wir unser gemeinsames Leben demokratisch organisieren, dass die Rechte Toleranz gegenüber der Linken zeigt und umgekehrt, dass die Säkularen die Religiösen tolerieren und umgekehrt.“

24.6.1945 wegen der Übergabe Thüringens an die „Rote Armee“ wechseln die Brüder mit allen Kibbuzim auf den Gehringshof bei Fulda in der Amerikanischen Zone

Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf auf den Gehringshof; Abraham Gottlieb in seinem Tagebuch:

„Wir kamen mit 53 Freunden nach einer stundenlangen Fahrt in einem Bus und zwei LKWs auf einer Berg- und Talstraße nach Geringshof bei Fulda an.“

24.6.1945 53 Chawerim aus Eggendorf mit einem Bus und zwei LKW’s auf den Gehringshof

Die Versammlung der Chaluzim wählt einen sechsköpfigen Rat: Tydor wird Leiter des Gehringshofs, Elias Grynbaum Leiter des Farmkomitees.

Der Gehringshof wird offiziell IRO Camp 553; betreut wird er vom Assembly Center Nr.138 in Fulda

Mitte August Paltiel R. auf der Belegungsliste des Gehringshof

15.7.1945 Eliaha Dobkin (stellvertretender Leiter der Alijah-Abteilung der Jewish Agency) im Kibbuz zu Besuch mit der Ankündigung, dass das Palästina-Büro in Paris in 6 Wochen 79 Zertifikate aus Vorkriegsbeständen zur Verfügung stellt.

25.7.1945 Konferenz mit 94 Vertretern jüdischer Überlebender, Kibbuz-Gruppen  aus den DP Lagern in St. Ottilien, US-DP-Lager, ehemaliges Benediktinerkloster bei München, davon 5 Vertreter des Kibbuz Buchenwald: Yehezkel Tydor, Alex GrynbaumSimcha Dymant, Paltiel Rosenfrucht (Ben Haim) und Leib Grünfeld

Da im Kibbuz Buchenwald nur 60 Personen für ein Zertifikat in Betracht kommen, reist Simcha Dymant mit seinem Freund Arthur Posnanski zur Hechaluz-Zentrale in Bergen Belsen, um dort 20 Chaluzim zur Alija auszuwählen.

Mitte August 1945 20 Chaluzim der NOHAM-Gruppe aus Bergen-Belsen auf den Gehringshof, u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Manci Ferenc/Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zisner, Anna Adler, Esther Loewy, Margot Edel, Rivka Kuperberg

Registrierung im DP -Assembly Center

August/September Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe von 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer aus Bergen Belsen

26.8.1945 Übergabe der Leitung an ein provisorisches Komitee (Icchak Jucker, Piese Zimche, Aharon Geppner und Rita Rivka Englard)

August 1945 Paltiel Rosenfrucht auf der Liste der ersten Alija Gruppe nach Haifa

25.7.1945 Konferenz mit 94 Vertretern jüdischer Überlebender, Kibbuz-Gruppen  aus den DP Lagern in St. Ottilien, US-DP-Lager, ehemaliges Benediktinerkloster bei München, davon 5 Vertreter des Kibbuz Buchenwald: Yehezkel Tydor, Alex GrynbaumSimcha Dymant, Paltiel Rosenfrucht (Ben Haim) und Leib Grünfeld

27.8. 1945 Elias Grynbaum, Tydor und Moritz Zauderer, insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille

Nach der Abreise befanden sich noch 40 Chaluzim auf dem Gehringshof und in Gersfeld

4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille

Paltiel Rosenfrucht schreibt ins Kibbuztagebuch

„Das menschliche Material ist vielfältig. Es umfasst alte Menschen, Frauen mit ihren Kindern, die zu Hitlers Zeiten nicht gefoltert wurden, und daneben Kcets, die auf dem Weg überlebt haben, Frauen, deren Lippen beschmutzt und ihre Nägel lackiert sind, neben Pionieren, deren Arme muskulös und ihre Hände belastet sind. Die Idee der „Vereinigung“, für die wir eintreten, ist bei den Juden auf unserem Schiff sehr beliebt, besonders bei ehemaligen Offizieren, im Gegensatz zu Schweizer Einwanderern usw., die das Leben in den Lagern nicht erlebt haben.  Und die Lektion von sechs Millionen Opfern wurde nicht verinnerlicht. Sie bringen ihre alten Parteiprinzipien mit.“

8.9.1945 Ankunft in Haifa mit Arbeiterzertifikat C/L

16.10.1947 Einbürgerung in Palästina; in Kirijat Shmuel

Umbenennung in Ben Chaim

Keine weiteren Daten

Gedenken

Quellen

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6951118

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989942

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989959

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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