Isak Kac Katz /Kagan
*20.8.20 in Wilno; ✡ ?
Staatsangehörigkeit Lettisch
Vater Leiser Eliezer Kagan *1890 in Wilna, Kaufmann; ✡1942 in Riga
Mutter Frajda Freidel Kagan geb. Trapunska *1892 in Wilna; ✡1942 in Riga
Großeltern Itzchak Israel und Dvora Sara Kagan
Großvater Shlomo Trapunski
Geschwister ?
Adressen Wilna, Sawalnastraße 41; Hannover, Hertzstraße 5
Beruf Elektriker; Rechtsanwalt (?) die persönlichen Angaben sind unzuverlässig
Adressen Wilno, Zawalna 41; Hattenhof Nr. 36;
Heirat Rachela geb. Kagan
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1.1.1938 Isak Katz/Kagan wohnhaft in Wilno, Zawalna 41
8.6.1944 verhaftet im Ghetto Wilna und von Ghetto Wilna nach Riga deportiert
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8.-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig und weiter nach Stutthof
16.8.1944 von KL Stutthof nach Buchenwald, Häftlingsnummer 82472
Auf diesem Stutthof Transport u.a. Alfred Graf Nr. 82470, Fritz Capell Nr. 82471; etwa 40 % dieses Transportes gehen nach Tröglitz, 30 % ins Außenlager Bochumer Verein
9.9.1944 nach 3 Wochen Quarantäne im Zeltlager in Buchenwald; Isak Kac als vorgeblicher Elektriker überstellt nach Tröglitz ins Arbeitskommando „Wille“, Hydrierwerke in Tröglitz, Braunkohleverflüssigung der BRABAG
Der Todesmarsch von Tröglitz nach Theresienstadt
7.4.1945 Befehl der SS, das Lager Tröglitz zu räumen; 3000 Häftlinge deportiert in offenen Güterwaggons mit dem Ziel KZ Theresienstadt
15.4.1945 Der Transportzug erreichte den Erzgebirgskamm. Auf dem Bahnhof Marienberg-Gelobtland zwingen amerikanische Jagdbomber den Zug zum Halten, was einige Häftlinge nutzen, um zu fliehen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 146 Häftlinge gestorben, die in einem Massengrab bestattet wurden. Während der Fahrt gelingt es einigen Häftlingen abzuspringen, und in die nahen Wälder zu fliehen.
17.4.1945 Vor dem Bahnhof Reitzenhain zerstören amerikanische Jagdbomber die Lokomotive. Viele Gefangene versuchen zu fliehen. Unter dem Kommando von Transportleiter SS-Oberscharführer Schmidt beteiligen sich Einwohner an der Jagd auf die Geflohenen. Dabei kommen weitere 388 Häftlinge ums Leben.
18.4.1945, Schmidt befiehlt den Fußmarsch Richtung Theresienstadt. Auf diesem Todesmarsch sterben weitere 354. Erst am 7. Mai wird der Rest bei Kaplitze von tschechischen Partisanen befreit.
Nur 2100 Häftlinge erreichen Theresienstadt lebend.
8.5.1945 Ankunft der Roten Armee in Theresienstadt, Befreiung
Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf
3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten
Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof
24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda
August 1945 Isak Katz/Kagan auf der Belegungsliste des Gehringshofs, mit falschem Geburstort und deutscher Nationalität (!)
27.8.1945 Isak Katz/Kagan mit insgesamt 80 Chaluzim – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille
4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille
Kibbuz Buchenwald III in Palästina – Netzer Sereni
8.9.1945 Ankunft der 78 Chaluzim in Haifa auf der SS MATAROA mit Arbeiterzertifikat C/L
Nach kurzem Aufenthalt im britischen Internierungscamp Atlith gehen viele in den Kibbuz Afikim.
Gedenken
20.3.1957 Pages of Testimony für die Eltern von Isaak Itzchak Kagan
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81989959
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6215886
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4991558
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/86258637
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald