
Max Flaksbaum
*1.1.1920 in Duisburg; ✡ 8.3.1945 in Flossenbürg
Staatsangehörigkeit staatenlos
Religion jüdisch
Vater Lewek Flaksbaum *25.3.1890 in Warschau; ✡ nach dem 15.6.1942 im Ghetto Izbica
Mutter Feiga Fine Kletsch *24.12.1884 in Warschau; ✡ nach dem 22.4.1942 im Ghetto Izbica
Geschwister
Paula Flaksbaum *1.8.1912 in Warschau ✡ vor 1945 in Polen
Paul Rafael Flachsbaum *15.7.1916 in Warschau; ✡1994 in Mühlheim
Miriam Flaksbaum *30.10.1920 in Warschau; ✡ nach dem 22.4.1942 im Ghetto Izbica
Flaksbaum *7.7.1922 männliche Totgeburt in Duisburg
Beruf Landarbeiter, Malerlehrling
Adressen Duisburg, Kaiser-Wilhelm-Straße 78 a
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Januar 1939 Flucht mit dem Bruder Paul Rafael in die Niederlande
7.1.1939 Bondshuis N.P.B., Amersfoortsestraat 91, Soesterberg
Bruder Rafael im Männerlager Hellevoetsluis interniert
19.7.1939 Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam
2.11.1939 Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam
Ziekenhuis Rotterdam, Schietbaanlaan
15.2.1940 zurück in Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam
29.3.1940 Boys Home Westersingel, Westersingel 40, Rotterdam
17.9.1940 Enschede
22.9.1940 die Schwestern Miriam und Paula zur Hachschara in das Lehrgut Schocken, Gut Winkel, Spreenhagen
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung in „Jüdisches Forst-und Ernteeinsatzlager“; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde
1.7.-27.7.1941 Mutter Fine im St. Johannes-Hospital stationär behandelt
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf im Sande und Paderborn;
Schwester Paula nach Neuendorf
Maria Myriam Flaksbaum offenbar noch vor April 1942 auf Bitten der Eltern wegen des bereits angeordneten Izbica -Transportes zurück nach Duisburg, Judenhaus Hagedornstraße 32
16.4.-1.5.1942 Vater Lewek im St. Johannes-Hospital stationär behandelt, dies verschafft ihm eine Zurückstellung vom Transport am 22.4.1942

22.4.1942 Deportation von Schwester Miriam und der Mutter von Düsseldorf nach Izbica

15.6.1942 Deportation des Vaters Lewek von Düsseldorf nach Majdanek/Sobibor
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Max Flaksbaum schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden bei einer Razzia in der Werkstatt des Holzschuhmacher Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet: Max Flaksbaum, Alfred Heymann, Siegfried Lehmann, Bernhard Wincelberg
12.1.1943 Internierung im Polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork

3.3.1944 auf den Transport von Westerbork nach Auschwitz gesetzt
8.3.1945 Tod in Flossenbürg
Schwester Paula auf der 1. Transportwelle Neuendorf ins Ghetto Warschau
2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.
3.4.1942 Deportation der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht
Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942
„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“
5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:
„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“
Tod von Schwester Paula vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt
Gedenken
16.7.1999 Pages of Testimony für Max Flaksbaum, Alfred Heymann und Siegfried Lehmann von H. B. Bel in Hoogeveen (Researcher)
Quellen
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866183
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866185
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866184
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130285890
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199086
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11207088
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199138
http://www.dokin.nl/deceased_children/max-flaksbaum-born-1-jan-1925/ Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch