Wincelberg Bernhard

Avrum Abraham Bernhard Wincelberg

*21.6.1921 in Kiel; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater Juda Hirsch Wincelberg *23.11.1888 in Chrzanow; ✡ 15.8.1942 in Auschwitz

Mutter Sara Münz *17.1.1893 in Dabrowa; ✡ 1942 in Auschwitz

Geschwister

Mila Wincelberg *2.10.1927 in Kiel; ✡ 1942 in Auschwitz

Beruf Landarbeiter, Möbelschreiner

Adressen Kiel, Herzog-Friedrich-Straße 72Gustav-Adolf-Straße 7

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

13.8.1938 beim Arbeitsamt München arbeitslos gemeldet

1939 Verhaftung der Schwester im Frauengefängnis in Leipzig

17.5.1939 Bernd Wincelberg in Hamburg, Grindelviertel, Grindelhof 68

29.7.1939 Flucht von Bernd Wincelberg nach Enschede

November 1939 Vater Juda flüchtet in die Niederlande; Frankreich

11.8.1941 Verhaftung der Mutter im Frauengefängnis in Leipzig

13.7.1942 Mutter Sara und Schwester Mila ab Leipzig deportiert nach Auschwitz

12.8.1942 Vater Juda ab Drancy deportiert nach Auschwitz

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

Bernhard Wincelbergschließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden bei einer Razzia in der Werkstatt des Holzschuhmacher Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet: Max Flaksbaum, Alfred Heymann, Siegfried Lehmann, Bernhard Wincelberg

12.1.1943 Internierung im Polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork

16.11.1943 als „onderduiker“ zur Bestrafung unmittelbar auf den nächsten, jeweils dienstags abgehenden Transport nach Auschwitz gesetzt

31.3.1944 Tod in Auschwitz

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de992150

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de192982

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de992148

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de992158

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70115905

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130401365

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

https://infocenters.co.il/gfh/list.asp

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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