Joseph Max

Max Joseph

*16.10.1895; ✡ 18.4.1964 in Nahariya

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Moritz Joseph; ✡?

Mutter Eva Joseph; ✡ ?

Geschwister

Siegbert Joseph *18.7.1894 in Konitz/Chojnice, Westpreußen; ✡22.12.1944 in Libau; oo Margarete Rosenhain *14.7.1901 in Bromberg, Bydgoszcz; Pianistin; ✡8.12.1941, vermutlich in Riga erschossen

Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Konitz; Neuendorf

Heirat Paula Pantiel *7.9.1910 in Iwitz, Tuchel; ✡1995 in Israel

Schwägerin Meta Pantiel *10.1.1919 in Berlin; ✡20.5.2012 in Netanja

Kinder zwei

Tommy Josef *29.9.1940 in Nakuru, Kenia; 9.9.1970 in Haifa

Tochter Joseph

Weiterer Lebensweg

Max Joseph als Madrich unter Betriebsleiter Alex Moch

Im Zentrum Erna und Alex Moch (mit Krawatte) 1936/37 in Neuendorf
Städtisches Museum Lemgo/Gedenkstätte Frenkel-Haus, Nachlass Kurt Gumpel (unten rechts)

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und etwa 40 Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel und die Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

10.11.1938 Max Joseph verhaftet in Neuendorf, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen, Häftlingsnummer 12281, Unterbringung im Block 38

Betriebsleiter Alex und Frau Erna Moch entkommen nach London, er beschafft 150 britische Visa, mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

29.12. 1938 Entlassung der Neuendorf-Chaluzim aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen; (alle aus dem Frankfurt/Oder Transport)

Moch begleitet etwa 40 Chaluzim und deren Partnerinnen nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründet er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Tythrop House Agricultural Training war nur als Zwischenlösung eingerichtet, da das eigentlich lange geplante Hachschara Projekt, das Farm-Siedlungsprojekt von Alvin Johnson in North Carolina, sich verzögerte. Johnson war Direktor der New School for Social Research, eine Universität, New York City.

Max Joseph geht aber nicht mit nach Tythrop House, sondern mit Frau Paula Pnatiel auf ein Farmprojekt in Kenia.

Einwanderung nach Israel.

Der Gynäkologe Siegbert Joseph

1927-1933 Bruder Siegbert Chefarzt der gynäkologischen Abteilung in Krankenhaus Moabit; große Popularität in Tiergarten

1933–1939 Gynäkologe im Jüdischen Krankenhaus, Iranische Straße

Flucht nach Riga

Juli 1941 Leiter der gynäkologischen Abteilung des Allgemeinkrankenhauses in der ehemaligen jüdischen Frauenklinik »Linas Hazedek« (»Anständige Unterkunft«) im lettischen Teil des Ghetto Riga; hohes Ansehen wegen seines aufopferungsvollen Einsatzes

8.12.1941 Ehefrau Grete vermutlich in Riga erschossen

Leiter der Poliklinik im Frauen-Ghetto

Leiter der Krankenabteilung im ABA Mühlgraben

22.12.1944 Tod in Libau in durch russische Fliegerbomben zerstörtem Luftschutzbunker

Gedenken

Grabstein für Max Joseph auf dem Nahariya Cemetery; Bruder Siegbert Joseph und seine Frau Margarete werden auf diesem Grabstein von Bruder Max auf dem Friedhof in Naharija erwähnt

Grab-/Gedenkstein, Jüdischer Teil des Friedhofs Libau, Cenkones iela 18a; Foto Marek Furmanis

Quellen

https://yvng.yadvashem.org/ad

Siegbert Joseph – Wikipedia

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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