Erna Esther Ellenberg
*12.2.1920 in Mannheim; ✡ 13.2.2012 in Ramat Gan
Staatsangehörigkeit polnisch; staatenlos
Religion jüdisch
Vater Anselm Ellenberg *16.1.1888 in Kolomea ✡31.12.1942 in Auschwitz
Heirat der Eltern Januar 1911 in Kolomea
Mutter Sabina Brod *16.7.1882 in Radomysl ✡ 28.7.1932 in Mannheim
2.Ehe des Vaters mit Esther Lipschitz am 27.6.1939 in Stuttgart
Geschwister
Rosa Ellenberg *6.12.1911 in Mannheim; ✡8.4.1918 Diphtherie
Regina Ellenberg *25.1.1913 in Mannheim; ✡ 7.1.2006 in Palm Beach; oo Green Manes
Ettil Ellenberg *16.10.1914 in Mannheim; ✡ 17.12.1914 in Mannheim
Cilia Ellenberg *21.3.1916 in Mannheim; ✡28.11.1916 in Mannheim
Frieda Fifi Ellenberg * in Mannheim; ✡12.7.2015 in Queens; oo Castaldo
Wolf Willi Ellenberg *10.11.1921 in Mannheim; ✡ 7.12.1996 in Florida
Beruf –
Adressen Mannheim; Wolfratshausen
Heirat Shlomo Feivich Dubester *6.9.1919 in Halich, Polen; 25.2.1995 in Tel Aviv
Kinder zwei Söhne, eine Tochter
Avi Dubester *25.5.1943
Shulamit Dubester *22.1.1957; oo Robert Purcell *6.6.1953
Weiterer Lebensweg
1928-1936 acht Jahre Volksschule in Mannheim; die „höhere Schule“ wurde verwehrt
1930 Mitglied im Makkabi Hazair
12.7.1935 Bruder Willi bei Rabbi Loeb in Viernheim in Pflege
1935 jüdische hauswirtschaftliche Frauenfachschule in einer Gründerzeitvilla in Wolfratshausen
Hachschara im Landwerk Ahrensdorf
Ester Dubester über das Landwerk:
„Wir lebten auf einer Insel in einem immer stürmischer werdenden Meer!“
25.9.1936-1938 auf Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf; sie gehörte zur ersten Gruppe der Chaluzim in Ahrensdorf von der Gründung an.
31.3.1937 steht sie auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann
11.12.1937 Schwestern Frieda und Regina auf der SS BERLIN von Bremen nach New York
Heimatadresse Vater Anschel in Stuttgart
Mai 1938 Rolf Baruch erwähnt sie mehrfach in den Briefen an seine Familie
„Heute hat Erna schlechte Laune. Sie wollte eigentlich mal einen Tag nach Berlin vom dem Geld, was sie auf Sonderkonto hat, aber Hawi (Hans Winter, Lagerleiter) hat es nicht erlaubt. Er sähe nicht den rechten Grund ein, usw.“
23.9.1938 abgemeldet aus Ahrensdorf
19.12.1938 Emigration nach Palästina mit einem Zertifikat der WIZO Women International Zionist Organisation, Präsidentin Henrietta Szold
10.11.1938 Bruder Wolf verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Dachau
17.5.1939 Vater als Witwer in Stuttgart bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Stiefmutter und Stiefschwester Sabine in Mannheim bei Minderheiten-Volkszählung
Zwei Jahre Landwirtschaftsschule in Ajanat
Kfar Saba
1942 Heirat Shlomo Dubester und Umzug nach Ramat Aviv
16.5.1946 Einbürgerung Palästina
Weiteres Schicksal der Familie
22.10.1940 die Stiefmutter Esther mit 6500 Juden des Saarlandes, der Pfalz und Baden in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich transportiert in der „Bürckel-Wagner-Aktion“
11.8.1942 Stiefmutter Esther von Drancy nach Auschwitz
9.12.1942 Deportation des Vaters auf dem 24. Osttransport aus Berlin nach Auschwitz
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
2.11.1939-26.2.1943 Bruder Wolf im Hachschara-Lager Paderborn, Grüner Weg
3.3.1943 Bruder Wolf nach Auschwitz
Gedenken
Quellen
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939