Grete Löwenstein Bochumer Straße 72
*16.5.1922 in Syke bei Bremen, ✡ nach dem 1.10.1944 KZ Stutthoff

Vater Siegfried Löwenstein *3.7.1889 Syke, ✡ 28.7.1942 Minsk
Heirat der Eltern 8.8.1920 in Osterkappeln vor dem Standesbeamten Knollmeyer
als Cousine und Cousin

Vorne v.l. Siegmund Stern, Tante Lina Stern-Heumann, Hermann und Minna Stern-Spiegel, Großvater Julius Stern, Hannah Stern-Leib und Salo Samuel Leib, Ida Stern-van Geldern
Hinten v.l. Dora Stern-Löwenstein, Siegfried Löwenstein, Tante Rosa und Moritz Heumann, Lene Stern-Basch und Arthur Basch, Großonkel Albert Stern, Emil van Geldern
Mutter Dora Stern *12.3.1888 Ostercappeln; ✡ 28.7.1942 in Minsk bei Massenerschiessungen. Nach ihr ist in Syke eine Straße, der Dora-Löwenstein-Ring, benannt worden. Sie war eine sehr hilfsbereite Frau und hat in Syke vielen armen Menschen aus der Not geholfen.

Heirat Fritz Goldschmidt *8.9.1913 in Madfeld, ✡ 1.10.1944 Stutthoff
Adressen
Syke
Recklinghausen, Bochumer Str. 72 bei Onkel Isidor Heumann
Familie David Löwenstein und zweite Frau Minna geb. Goldschmidt;
zuletzt Paulusstraße 6;
30.12.39 nach Gelsenkirchen Theresienstr. 6, in der Mansarde bei Schwägerin Mathilde Wertheim, heute Kolpingstraße
Weitere Lebensdaten

30.12.39 nach Gelsenkirchen Theresienstr. 6, in der Mansarde bei Schwägerin Mathilde Wertheim, heute Kolpingstraße
Versuch, mit Hilfe von Fritz‘ Bruder Kurt nach England auszuwandern, scheitert
23.1.1942 verhaftet in Gelsenkirchen, Wildenbruchhalle
Rolf Abrahamsohn berichtet:
„Am Morgen des 24. Januar um sieben Uhr wurden wir in Recklinghausen lebenden Juden aus den Häusern geholt. Wir standen bis nachmittags um vier auf der Straße, bevor man uns mit Lastwagen nach Gelsenkirchen zur Ausstellungshalle am Wildenbruchplatz brachte.“
Die Chronik der Stadt Gelsenkirchen verzeichnet für den 27. Januar 1942:
„In den städtischen Ausstellungshallen ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.
27.1.1942 Deportation Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga, Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

1.10.1944 Ankunft im KZ Stutthof
Tod in Stutthof
Stolpersteinverlegung 2009 in Gelsenkirchen
Quellen
Hessisches Geburtsregister, 1874-1911
http://www.starkes-dorf-ostercappeln.de/seite/355404/j%C3%BCdisches-leben.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de919499
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de876213
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Andrea Niewerth, Gelsenkirchener Juden im Nationalsozialismus. Eine kollektivbiographische Analyse über Verfolgung, Emigration und Deportation, Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen, Essen 2002.
http://www.gelsenzentrum.de/fritz_goldschmidt.htm
„Syke´s bessere Hälfte(n)“ von Gabriele Ullrich. ISBN 3-88 132 605-7, Seite 10-11
Fiktiver Brief von Esther Goldschmidt, bei der Stolpersteinverlegung in Gelsenkirchen 2009