Studinski Julie

Julie Wertheimer geb. Studinski

*14.4.1904 in Recklinghausen; +1.9.1990 in Buenos Aires

„Sie hat in ihrem Leben nie so richtig den brutalen Verlust ihrer Eltern (Jacob und Thekla) verarbeiten können. Auch der Verlust ihres geliebten Steinway-Flügels und sonstiger wertvoller Kunstobjekte (frz. Impressionisten) waren ein sehr harter Schlag für sie. Sie war eigentlich nie richtig glücklich …“ Enkelin Noemi Wertheimer

Vater Jakob Studinski *22.12.1876 in Czersk / Kanitz / Westpreußen; Kaufmann, Schuhgeschäft Gebr. Studinski, Markt 8; 24.9.1936 Berlin, Pariser Straße, zuletzt Lynarstr.5; 14.11.1941 nach Minsk; Tod in Minsk

Mutter Thekla Natus *12.8.1876 in Gelsenkirchen; +2.10.1941 in Berlin

Adressen Recklinghausen Markt 8; Berlin, Belziger Str. 53b; Berlin, Charlottenburg, Wielandstr.14

Heirat Paul Wertheimer *19.9.1899 in Darmstadt; 23.5.1973 in Buenos Aires

Kind

Rolf Wertheimer mit seinen Eltern 1949 in Argentinien, Foto privat

Rolf Wertheimer *5.12.1926 in Berlin; 30.11.1939 „nach Shanghai abgemeldet“; +27.2.1988 in Buenos Aires

Weiterer Lebensweg

1916 – 1920 Lyceum in Recklinghausen; spielt Klavier, nimmt Ballettstunden

Konservatorium in Bonn

Hochschule für Musik in München

1926 Heirat Paul Wertheimer

1926 in Berlin, Belziger Str. 53b

Besitzer zweier Schuhgeschäfte in der Belle-Alliance-Str. 101, heute in Kreuzberg und Berliner Str. 18 in Tegel

9./10.11.1938 im Novemberpogrom Verwüstung der Läden durch SA-Horden

17.5.1939 in Berlin mit Ehemann und Sohn Rolf bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung

14.12.1939 Emigration über Genua nach Buenos Aires, Argentinien

Wertgegenstände, die sich im Freihafen in Hamburg befanden und die nach Argentinien nachgesandt werden sollten, wurden beschlagnahmt

In Mendoza, Argentinien vor Andenkulisse ca 1948, Foto privat

1.9.1990 Tod in Buenos Aires

Gedenken

19.11. 2021 Stolpersteine für Julie, Paul und Rolf Wertheimer in Berlin Schöneberg, Belziger Straße 53 b

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=648

Mitteilungen der Enkelin Noemi Wertheimer, Buenos Aires

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

„Komitee gegen Lügenabwehr“ Anzeige in der Recklinghäuser Zeitung 3.4.1933

Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2.2020, www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

International Tracing Service, Bad Arolsen

https://collections.arolsen-archives.org/archive/12678469/?p=1&s=Wertheimer%20Rolf&doc_id=12678469

Deutschland, Hessisches Geburtsregister, 1874-1911; Standesamt Darmstadt Nr. 1061 aus Jg. 1899

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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