Emilie Kornberg geb. Rosenstern
*29.9.1898 in Salzhemmendorf; ✡2.7.1978 Encino, Kalifornien, USA
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Emil Rosenstern *6.4.1867 in Polle, Detmold; ✡Okt. 1942 Treblinka
Mutter Helene Lebenbaum *1.10.1867 in Boffzen, Höxter; ✡Okt. 1942 Treblinka
Geschwister
Erich Rosenstern *23.12.1899 in Salzhemmendorf, Hameln; ✡22.12.1944 in Libau
Bertha Rosenstern *1901 in Wallensen, Salzhemmendorf; oo Walther Dannenberg; ✡USA
Albert Rosenstern *28.11.1904 in Wallensen
Fritz Rosenstern *1909; Emigration USA vor 1940
Irma Rosenstern *1913; 1937 nach New York; oo 16.3.1939 in Los Angeles Ernst Ludwig Rose
Adressen Ottenstein; Braunschweig; Hannover, Bödekerstraße 34, zuletzt Judenhaus Lützowstraße 3
Heirat 16.5.1922 Hermann Kornberg *6.2.1885 in Ottenstein, Detmold; ✡28.1.1944 in Riga
Tochter
Ilse Kornberg *15.6.1923 in Braunschweig; +17.2.1986 in Los Angeles
Weiterer Lebensweg
Umzug von Ottenstein nach Braunschweig
16.9.1937 Umzug nach Hannover, Bödekerstraße 34
17.5.1939 in Hannover mit den Eltern bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung
1941 Zwangsumzug ins Judenghettohaus Hannover, Lützowstraße 3
15.12.1941 Hannover Riga zusammen mit den Eltern, Onkel Emil (*15.9.1882) und Tante Ida Kornberg Lilienstern (*17.5.1884)
16.7.1943 Emilie Kornberg auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommando, die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden unter anderm 153 jüdische Häftlinge und ihre Kinder aus dem AEL Nordmark nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Flüchtlingslagerlager Holsbybrunn Schweden
17.-28.11.1945 auf der SS Stavangerfjord von Oslo nach New York mit Tochter Ilse; ebenfalls an Bord Carla und Erna Pins, in Hassee befreit
Kontaktadresse Bertha Rosenbach im Camp Holsbybrunn
Ziel ist Schwager Ernst Rose, der Ehemann ihrer Schwester Irma in Los Angeles
2.7.1978 Tod in Encino, Kalifornien, USA
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de903780
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de953205
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411215-26.html
Todesfälle in Kalifornien, 1940 – 1997
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7032); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.