Herbert Hardy Winter
*17.3.1922 in Glehn; ; +30.5.2015 in Los Angeles
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Julius Winter 8.5.1879 in Korschenbroich;
Mutter Henriette Schwarz *14.5.1879 in Korschenbroich; +3.2.1925 in Korschenbroich
Stiefmutter Fanny Schwarz; *30.12.1875; Schwester der Mutter; +5.11.1943 Auschwitz
Geschwister
Grete Winter 19.3.1909 in Glehn; oo Alfred Cohnen; +8.8.2008 Los Angeles
Kurt Winter *14.10.1912 in Glehn; oo Hilde Zander *22.3.1923 in Wanlo; +27.4.1942 Tetanus-Infektion in Salaspils
Bruno Winter *19.2.1915 in Glehn; Emigration nach Chile; +24.12.2010 in Springfield, USA
Alfred Winter *5.7.1918 in Glehn; Riga; Theresienstadt; oo Grete Wolf; oo Edith Rosen +16.10.2001 Norwalk, USA
Erich Winter *5.7.1918 in Glehn; Zwilling; +10.3.1945 in Kambodscha
Beruf
Adressen Glehn; Jönköping; Los Angeles
Heirat am 1.7.1947 in Jönköping Lea Kozuch *15.11.1923 in Lodz; +16.12.2001 in Florida
Kinder
Anna Sheryl Winter *24.5.1961; oo Labowitz
Richard Jeffrey Winter *20.9.1962
Weiterer Lebensweg
10.12.1941 Sammellager Schlachthof Düsseldorf
11.12.1941 Transport Da 38 Düsseldorf nach Skirotawa, Riga, den Brüdern Kurt, Alfred, Herbert. Der Schwester Grete Cohnen sowie Vater Julius und Stiefmutter Fanny Winter
13.12.1941 kurz vor Mitternacht Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Laderampe vereist
14.12.1941 morgens Fußmarsch ins Ghetto Riga
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp
7.-17.6.1952 mit der MS Gripsholm von Göteborg-> NewYork
30.5.2015 Tod in Los Angeles
Quellen
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8163); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020