Franke Ruth

Ruth Franke

*16.4.1922 in Bochum; +3.2.2004 Philadelphia

Vater Max Franke *1.1.1893 in Herne; März 1945 Tod im KL Bergen-Belsen

Mutter Elfriede Cahn *9.4.1897 in Bochum; Riga überlebt; +30.12.1992 in Philadelphia

Ruth, Max, Klara, Elfriede und Gerd Franke in Herford ca 1940

Geschwister

Gerd Franke *29.7.1925 in Herford; Riga; + April 1945 in Bergen Belsen

Klara Franke *3.12.1927 in Herford; Riga; oo Kurt Goldstein; lebt 2021 in Philadelphia

Beruf Schülerin

Adressen Herne; Bochum; Herford, Credenstr. 2, Lübbertorwall 18

Heirat

Hans Salomon *11.5.1922 in Mannheim; +11.5.2010 in Philadelphia

Kind

Mark Salomon *7.2.1950 in Philadelphia; oo Debbie Katelman +18.11.2004 in Omaha

Gary Salomon

Weiterer Lebensweg

Ruth (3) und Klara Franke 1939 auf dem Hof der Synagoge in Herford mit Prediger und Lehrer Erich Lewin

10.11.1938 Vater „Schutzhaft“ im Novemberpogrom, Polizeigefängnis Herford

12.11.-29.11.1938  Vater im KL Buchenwald, Zwangsarbeit in Herford

9.12.1941 Sammelstelle Herforder kleine Markthalle

mit Lastwagen nach Bielefeld, Sammelstelle Restaurant Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld

13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga

15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg;

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

15.3.1945 Vater Max zusammen mit Sohn Gerd: Todesmarsch von 54 männlichen Riga-Häftlingen von Kola-Fu nach Bergen-Belsen ausgewählt nach dem Alphabet von A bis H (verantwortlich für die Liste: Herbert Schultz)

April 1945 Fleckfieberepidemie im KL Bergen-Belsen verhindert „Evakuierung“

12./13. 4.1945 lokales Waffenstillstandsabkommen zwischen Wehrmacht und der Royal Army

15. 4. 1945 die 11. Panzerdivision übernimmt das zur neutralen Zone erklärte Konz.-Lager

Apri/Mai 1945 Max und Gerd Franke versterben in Bergen-Belsen nach der Befreiung (Fleckfieber)

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

Elfriede Franke emigriert mit den beiden Töchtern Kläre und Ruth

6.-16.12.1946 von Göteborg nach New York auf der SS Drottningholm

3.2.2004 Tod in Philadelphia

Gedenken

Stolperstein für Max und seinen Bruder Paul Franke in Herford, Lübbertorwall 18

Quellen

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Ralph Piorr (Hrsg) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg

nach Zamość im April 1942; Essen 2012

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1191049

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838145

https://collections.arolsen-archives.org/archive/5882720/?p=1&s=Franke%20Max&doc_id=5882722

https://www.zellentrakt.de/downloads/materialien/Publikation_Juden_in_Herford.pdf

https://www.zellentrakt.de/downloads/Liste_der_in_Herford_verlegten_Stolpersteine.pdf

http://docplayer.org/128674725-Anne-frank-war-nicht-allein-juedische-kindheit-und-jugend-im-kreis-herford.html

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüd. Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

Gedenkliste Herne, Die Opfer der Shoah in Herne und Wanne-Eickel undatiert

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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