Hermann Neuhaus
* 5.11.1906 in Bochum; 1942 in Riga Salaspils
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Neuhaus *16.3.1878 in Münster; Malermeister; +25.12.1934 in Bochum
Mutter Julie Thalmann *30.8.1880 in Bochum; oo 22.8.1905; +29.1.1936 in Bochum
Geschwister keine
Tanten
Frieda Neuhaus *19.7.1883 in Münster; oo Artur Thalmann *28.9.1878 in Bochum; beide 27.10.1941 nach Lodz
Ella Neuhaus *2.6.1886 in Münster; ledig, Verkäuferin; Tod in Riga
Großvater Hermann Neuhaus *1829; +19. Juli 1902
Großmutter Sara Neuhaus geb. Levi *20.8.1848; +5.10.1922
Beruf „Arbeiter“
Adressen Bochum, Kleine Beckstraße 1; Laer, Altenburg 27; Altenberge
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
18.4.1904 Umzug des Vaters nach Bochum
22.8.1905 Heirat der Eltern
17.5.1939 alleinstehend in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
15.7.-16.10.1940 in Laer Zwangsarbeit im Aufbaulager Laer bei Steinfurt, Altenburg 27
Noch im Dezember 1941 Zwangsarbeit im Aufbaulager Laer bei Steinfurt, Altenburg 27
Dieses Lager wurde 1936 in einer ehemaligen Ziegelei erbaut und war zunächst gedacht für Arbeitslose aus dem Ruhrgebiet. Es unterstand dem „Wasser- und Bodenverband Steinfurter Aa“. In der Arbeits-Bestandsliste von 1939 werden 36 Juden genannt, die meisten stammten aus Westfalen, u. a. zwei Dorstener, Max Metzger und Walter Perlstein. Sie wurden zu Flussregulierungsarbeiten, Begradigung der Steinfurter Aa eingesetzt. Das Lager war durch Drahtzaun, Busch- und Baumbestand vor neugierigen Blicken geschützt. Bewacht wurde es von einem zivilen Lagerführer. Die einzige Ausstattung bestand nach einem Bericht eines Überlebenden aus Strohsäcken.
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
10.12.1941 frühmorgens Transport mit Bussen nach Münster, Gertrudenhof
13.12.1941 mit Tante Ella Neuhaus aus Münster über Bielefeld nach Riga
16.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa Riga, Fußmarsch ins Ghetto Riga
22.12.1941 500 junge Männer aus den ersten Transporten vom Ghetto zum Aufbau nach Salaspils
1942 Tod in Riga Salaspils
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Sabine Jarnot, Vorübergehend gemeldet, Jüd. Zwangsarbeiter in Laer und Altenberge 1940/41, 2021
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
http://www.juedischer-friedhof-muenster.de/datenbankseite/?id=321#
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de935400
Arbeitgeberliste 1938, Kreis Steinfurt – Kreisstraßenverwaltung
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11600314&ind=1
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984