Salomons Selma

Selma Salomons geb. Abeshaus

* 24.7.1924 in Bochum; Ende 1944 Tod in Stutthof

Staatsangehörigkeit deutsch

Leibliche Eltern

Vater David Abeshaus *1886 in Disna, Glebokie, Wilno, Polen; Wohnort Riga; ✡1943 im KL Kaiserwald

Mutter Stera Neu *1893 in Lukoml, Chashniki, Vitebsk, Weißrußland; ✡ 29.11.1941 in Riga, Massenerschießung in Rumbula „Rigaer Blutsonntag“

Adoptiveltern

Vater Salomon Salomons *27.1.1895 in Neuenhaus; ✡ in Riga

Mutter Julie Pinto *10.12.1895 in Jemgum; ✡ in Riga

Geschwister

Jakob Abeshaus *1.1.1922 in Riga; Stutthof; ✡19.11.1944 in Buchenwald

Beruf

Adressen Bochum; Jemgum; Berlin; Münster, Sonnenstraße 74, Kanonengraben 4

Heirat ledig

Weiterer Lebensweg

19. September 1931 Umzug von Essen nach Jemgum, zu Verwandten der Julie Pinto

27.10.1932 Eintritt in die jüdische Schule Münster

1934 Mitglied im „Bund Deutsch-Jüdischer Jugend“, später der „Ring“

Nach Schulentlassung Haushilfe bei Rabbiner Dr. Julius Voos tätig, der als einer der wenigen noch über gesicherte Einkünfte verfügte.

17.5.1939 in Münster, Sonnenstraße 74 mit den Adoptiv- Eltern bei Minderheiten-Volkszählung

30.7.1940 -29.8.1941 in Berlin vermutlich zu einer (Pflege-?) Ausbildung

1939 Flucht der leiblichen Eltern nach Riga, Avotu 53/55

November 1941 nach Ankündigung der Deportation der Adoptiveltern nach Münster zurück.

Zwangsumzug ins Ghettohaus Kanonengraben 4

10.12.1941 Sammellager Gertrudenhof Münster

13.12.1941 Vom Sammellager mit den Adoptiveltern von Münster nach Skirotawa; Riga, Ghetto

15.12.1941 23 Uhr Ankunft Riga-Skirotawa

16.12.1941 Morgens Fußmarsch ins Ghetto

In Riga Augenzeugin der Erschießung ihrer Mutter, der sie vergeblich beizustehen versuchte.

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

1943 ins Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

Ankunft 1.10.1944 in Stutthof

Tod in Stutthof

Gedenken

2.6.1985 Pages of Testimony für seinen Schwager David und seine Schwester Stera von Selmas Onkel Jakob Noy

Januar 2006 Stolpersteine für Salomon, Julie und Selma Salamons in Münster, Sonnenstraße 74

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957906

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957691

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957892

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11622425&ind=1

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213-Muenster10.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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