Heilbronn Ruth

Ruth Frade Heilbronn später Foster

* 14.11.1921 in Lingen; +8.9.2014 in London

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Wilhelm Heilbronn *28.1.1885 In Lengerich; Viehhändler; +28.5.1942 erschossen in Riga

Mutter Caroline Grünberg *24.12.1884 in Jengum/Weener; 28.7.1944 in Bikernieki erschossen

Geschwister

Beruf Kindergärtnerin, Krankenschwester

Adressen Lingen, Judenhaus Marienstraße 4

Heirat 1946 Adolf Freudenheim; Arzt in der polnischen Exilarmee

Tochter

Caroline Foster oo Blank

Weiterer Lebensweg

Bis 1937 Besuch der höheren Töchterschule in Lingen

Für 6 Monate Arbeit auf dem Bauernhof von Onkel Josef Heilbronn

Schulbesuch in Berlin, Ausbildung als Kindergärtnerin

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Wollte Medizin studieren

2.7.-3.11.1941 als Praktikantin im Jüdischen Altersheim Unna, Mühlenstraße 7

November 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“ für die Eltern

November 1941 zurück in Lingen, um ihre Eltern auf dem angekündigten Osttransport zu begleiten

Meldet sich freiwillig, die Eltern nach Riga zu begleiten

1941 Zwangsumzug der Juden aus Freren, Haaren, Lengerich und Meppen nach Lingen ins Judenhaus Marienstraße 4;

11.12.1941 mit den Eltern sowie Onkel Joseph Heilbronn *27.10.1880 und Tante Rosa Heilbronn geb. Magnus *19.1.1901 in Bücken mit dem LKW von Lingen nach Osnabrück in die Viehhallen

11.-13.12. Sammellager in einer Turnhalle

13.12.1941 Morgens Abfahrt Osnabrück über Bielefeld nach Skirotawa; Riga, Ghetto

15.12.1941 Mitternacht, Ankunft Skirotawa,

16.2.1941 Morgens Fußmarsch ins Ghetto

28.5.1942 Vater wegen verbotenem Mitbringen von Brot in Riga vor ihren Augen erschossen

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Ruth und ihre Mutter arbeiten im Außenlager Strasdenhof, AEG-VEF

Mutter Karoline bei Auflösung von Strasdenhof mit allen über 30-jährigen erschossen

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig, dann weiter über die Weichsel mit Lastschiffen ins KZ Stutthof, 35 km östlich von Danzig

8./9.August 1944 Ankunft in Stutthof

Häftlingskleid Ruth Heilbronn

Sept. 1944 Verlegung ins Frauen-Außenlager Bruss-Sophienwalde, Lagerleiter Wilhelm Schulz

Gemeinsam mit den Recklinghäuserinnnen Herta Salomons, Martha Marcus, Minna Aron, Frieda Ruf

2/1945 Vernichtungslager Gottendorf bei Lauenburg

3/1945 Todesmarsch nach Chinow

10.3.1945 Befreiung in Chinow bei Lauenburg durch die Rote Armee

im russischen Lazarett in Chinow oder  Bromberg mit Fleckfieber

Bis Mai 1945 Arbeit im Hospital

Fußmarsch bis zur Elbe mit französischen Kriegsgefangenen

Schwimmt bei Dessau über die Elbe

August 1945 Rückkehr nach Lingen

In ihrem Elternhaus sind zwei polnische Offiziere einquartiert, der Arzt Adolf Freudenheim

Frühjahr 1946 Heirat mit Adolf Freudenheim

1946 Ehemann Adolfs Einheit wird nach nach London verlegt

1947 nach London, erste Deutsche nach dem WK die nach England einreisen darf

1993 Ehrenbürgerin der Stadt Lingen

8.9.2014 Tod in London

Gedenken

Gedenktafel in Lingen

23.9.2012 166 Stolpersteine für die Bewohner des Jüdischen Altersheim Unna Mozartstraße vor dem heutigen St. Bonifatius,Wohn- /Pflegeheim  auch für Ruth Heilbronn mit der Prägung

Hier wohnte Ruth Heilbronn, Jg. 1921, 1941 Lingen, deportiert 1941, Riga, Stutthof, befreit/überlebt

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Fotos Stadtarchiv Lingen

Meppener Tagespost Man ging entweder zum Leben oder zum Sterben, 12.12.2001

http://www.noz.de/archiv/vermischtes/artikel/375643/

http://www.forum-juden-christen.de/wp-content/uploads/2019/03/Ausstellung-j%C3%BCdische-Schule-Internet.pdf

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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