Gerd Freudenberg später Michael Sheldon
*22.3.1921in Bochum; ✡26.12.1982 in London
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Dr. jur. Hugo Freudenberg *10.2.1884 in Bochum; ✡Tod in Riga
Heirat der Eltern 25.11.1919 in Kassel
Mutter Marta Dora Oppenheim *25.1.1892 in Kassel; ✡ 1942 Riga
Cousine Lotte Franziska Ida Windmüller *9.7.1922 in Bielefeld; ✡ 1943 in Auschwitz
Beruf Rechtsanwalt, Notar; Dr. jur.
Adressen Kassel; Bochum, Kaiserring 23, (Eigentümer); Judenhaus Franzstraße 11
Heirat 1945 in London Margaret Evans ; ✡ 15.11.2006
–
Weiterer Lebensweg
1927 Volksschule in Bochum
1931-1936 Gymnasium in Bochum, verlässt als Tertianer die Schule, engster Freund Paul Watermann
19.5.1933 Vertretungsverbot für den Vater, Rücknahme wegen „Frontkämpfer“- Status
21.1.1936 Entzug des Notariats des Vaters
1936 Verlegung der Kanzlei in das Wohnhaus Kaiserring 23 (Am alten Stadtpark), Eigentum
Nov. 1938 Entzug der Anwaltszulassung des Vaters
9./10.11.1938 mit dem Vater „Schutzhaft“ im Pogrom, deportiert nach Sachsenhausen
7.12.1938 entlassen aus dem KL Sachsenhausen
Januar 1939 Gerd mit Kindertransport nach England
17.5.1939 Eltern in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
1940 Zwangsumzug der Eltern ins Judenheim, Franzstraße
1941 Antrag des Vaters auf Nachfolge des emigrierten Konsulenten Marienthal wird abgelehnt
24.1.1942 Eltern deportiert aus Bochum nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
Tod der Eltern im Ghetto Riga
Gerd studiert in Oxford, dann interniert auf der Isle of Man bis 1941
1941 Übersetzer für die britische Regierung; freiwillig eingetreten in die Royal Army; als Mitglied der Jewish Brigade Group auch als Besatzungssoldat in Deutschland
Ehefrau Margaret erkrankt schwer an Tuberkulose
Zeitweilig als Briefmarkenhändler in St. Pauls London; verkauft das Geschäft wieder
26.12.1982 Tod an einer Herzerkrankung
Gedenken
Stolperstein in Bochum, Am alten Stadtpark für Martha und Hugo Freudenberg
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de869248
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984