Viktor Stern
*8.12.1911 in Wien; +20.4.1945 in Bodenwöhr
Buchenwald – Häftlingsnummer 83332
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Karl Stern *7.9.1868 in Wien; Handelsagent; + Riga
Heirat der Eltern 26.11.1905 in Wien
Mutter Regina Breiner *4.4.1880 in Meidling, Wien; + vor 1942
Geschwister
Otto Stern *9.8.1906 in Wien; wohnt Herbstgasse 42; oo Leopoldine Hackl
Erna Stern *21.8.1909 in Wien;
Beruf Autoschlosser
Adressen Wien, Arndtstraße 88, 2. Krummbaumgasse 1
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
11.1.1942 Deportation Transport 14 mit dem Vater Karl von Wien nach Riga
15.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Flossenbürg
18. 4 1945: Evakuierung des KL Flossenbürg etwa 2000 Häftlinge mit dem Ziel Dachau über Neustadt, Oberwildenau, Schwarzenfeld, Neunburg vorm Wald, Penting, Neukirchen Balbini, Wetterfeld (Route B): Eine Kolonne ging von Neunburg vorm Wald nach Neukirchen-Balbini, diese wurde am 21. April 1945 in Neukirchen-Balbini befreit
20.4.1945 Tod in Bodenwöhr bei Neunburg v. Wald auf dem Todesmarsch von SS-Begleitmannschaft erschossen
Oktober – Dezember 1949 Exhumierung der Massengräber und Beisetzung auf dem für 615 Opfer neu eingerichteten KZ-Friedhof Neunburg am Plattenberg
Gedenken
Grabmal auf dem KZ-Friedhof Neunburg am Plattenberg
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search?s=Stern%20Viktor%2083332
Jüdische Lebensdaten, 1835-1938, Österreich, Wien
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011