Siegfried Meyer
*11.7.1921 in Lippspringe; ✡19.5.1945 Tod in Dachau
Buchenwald – Häftlingsnummer 82267
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Meyer *16.11.1883; ✡ vermutl. März 1942 „Dünamünde“
Mutter Emilie Hamberg *26.5.1892 in Breuna; ✡1942 vermutlich in Riga
Bruder
Walter Meyer *6.1.1922 in Lippspringe; Werkdorp Wieringen; Internierungslager Schoorl; ✡ 26.8. 1941 in Mauthausen
Beruf Bügler, Schneider
Adressen Bad Lippspringe Lange Straße 16, nach 1934 Lange Straße 6 (Ludendorfstraße)
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
Eltern führen ein Lebensmittelgeschäft
Februar 1934 Eltern müssen das Geschäft an Franz Rudolphi („Arier“) verkaufen
10.11.1938 Verhaftung im Pogrom
12.11.1938-15.12.1938 „Schutzhaft“ im KL Buchenwald
21.8.1939 Bruder Walter flüchtet in die Niederlande; Ausbildung im Werkdorp Wieringen bis zur 20.3.1941 Auflösung durch den SD
11.6.1941 Bruder Walter wird in der 2. Razzia festgenommen, Racheaktion wegen angeblichem Attentat; Internierung in Schoorl. Alle Internierten kommen noch vor 1942 in Mauthausen um
22.6.1941 Deportation der Werkdorper nach Mauthausen
26.8.1941 Walter bei „Fluchtversuch“ erschossen
11.-13.12.1941 Verbringung von Emilie, Max und Siegfried aus Bad Lippspringe in die Sammelstelle Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld
13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga
15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga
16.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
1. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
19.9.1944 Deportation ins Außenlager Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
6.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge)
7.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden
auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca 7000 Juden
27.4.1945 Ankunft in Dachau
19.5.1945 Tod in Dachau nach der Befreiung
Gedenken
Grabstätte auf dem Waldfriedhof in Dachau, Terrasse E, Reihe 1, Grabfeld 339
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6619457?s=82267%20&t=0&p=1
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/109057-emilie-mayerova/
https://stolpersteine-bad-lippspringe.de/biografie/meyer/siegfried/
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=1808194&ind=1
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000401
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1562269
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1564380
www.werkdorpwieringermeer.nl/martin-walter-meyer/
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010