Walter Meyer
*1.6.1922 in Lippspringe; ✡ 26.8. 1941 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Meyer *16.11.1883; ✡ vermutl. März 1942 „Dünamünde“
Mutter Emilie Hamberg *26.5.1892 in Breuna; ✡1942 Riga; Theresienstadt(??)
Großonkel Moses Hamberg * 21.12.1866 in Wolfhagen, Breuna; ✡1919
Tante Julie Hamberg *16.8.1882 in Breuna; ✡ Juli 1944 in Riga Strasdenhof; oo Lichtmann
Bruder
Siegfried Meyer *11.7.1921 in Paderborn; ✡19.5.1945 Tod in Dachau
Beruf Uhrmacherlehrling; „landbouwkunde“ im Werkdorp Wieringen
Adressen Bad Lippspringe Lange Straße 16, nach 1934 Lange Straße (Ludendorfstraße) 6
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
Eltern führen ein Lebensmittelgeschäft
Februar 1934 Eltern müssen das Geschäft an Franz Rudolphi („Arier“) verkaufen
10.11.1938 Verhaftung im Pogrom
12.11.1938-15.12.1938 „Schutzhaft“ im KL Buchenwald
Bruder Walter flüchtet in die Niederlande;
21.8.1939 Aufnahme im Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
27.3.1941 von Ludwig Rosenblatt, ehemals Börsenmakler in Berlin, aufgenommen, Amsterdam, Raphaëlstraat 2 II ( nicht 27);
Ludwig Rosenblatt als „Frontkämpfer“1943 nach Theresienstadt; 1944 Tod in Auschwitz
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 wird in der 2. Razzia festgenommen; als „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert,
4 werden freigelassen, 57 in das KL Mauthausen deportiert, keiner überlebt das Jahr 1941
22.6.1941 Deportation der „Juni groep“ von 57 „Werkdorpern“ in das KL Mauthausen
keiner überlebt das Jahr 1941
26.8.1941 Walter Meyer bei „Fluchtversuch“ in Mauthausen erschossen
Gedenken
Stolpersteine für Walter, Siegfried und die Eltern in der Lange Straße 16, Lippspringe
Quellen
www.werkdorpwieringermeer.nl/martin-walter-meyer/
www.joodsmonument.nl/nl/page/226399/walter-meyer
www.dokin.nl/deceased_children/walter-meyer-born-1-jun-1922/
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rosenblatt%22%7D&page=2
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6619457?s=82267%20&t=0&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/130365469?s=Rosenblatt%201897&t=532857&p=1
https://stolpersteine-bad-lippspringe.de/biografie/meyer/siegfried/
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=1808194&ind=1
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000401
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1562269
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1564380
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010