Mossa Piotr

Piotr Mossa

*6.5.1917 in Burgen, Lemberg; Überlebender

Buchenwald – Häftlingsnummer 4378; roter Winkel mit R(Russe), später P(Pole)

Staatsangehörigkeit Pole

Religion röm.-katholisch

Vater Michel Mossa

Mutter

Geschwister

Beruf Schuhmacher

Adressen Burgau; Sangerhausen; Weimar-Allstedt bei Witwe Hollstein

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

19.5.1941 Zuzug aus Ukraine nach Allstedt, Sangerhausen, Erdmannstraße 7

Arbeitgeber ist die (Krieger-?) Witwe Hollstein

März 1942 polizeilich verhaftet in Altstedt wegen Geschlechtsverkehr mit einer deutschen Frau 

13.4.1942 von Stapo Weimar Als „Schutzhäftling“ eingewiesen ins KL Buchenwald

16.4.1942 Aufnahme im KL Buchenwald

18.5.1942 Kommando 26 a, Häftlingsschusterei

3.8.1942 Kommando 64 Krankenrevier, Flügel A

10.4.1942 Block 12

Mai 1944 Im Krankenrevier Röntgen der Lunge zum Ausschluss einer Tuberkulose

5.6.1944 Wechsel in den Sanitätsdienst (48)

26.6. 1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;

Als der Häftlingsarzt Josef Burian, politischer Tscheche fordert ihn an als Häftlingssanitäter für die 434 überwiegend ungarischen Juden, die von Auschwitz dem Lager Buchenwald überstellt waren

Aufbau des Außenlagers des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; vermutlich als Pfleger in der Krankenbaracke

18.7.1944 fordert er seine Taschenuhr an, da er sie als Pfleger im Kommando Bochum benötigt, die dann am selben Tage aus der Effekten-Kammer entnommen wird.

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft mit 1326 Häftlingen aus Bochum im KL Buchenwald; Unterbringung in Baracke 51 im „Kleinen Lager“ zusammen mit Gustav Bock

Als Funktionshäftling Pfleger in der Krankenbaracke, vermutlich Saal 61

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

7.4.1945 Mossa unterschreibt die gefälschte Todesmeldung für den jüdischen Kommunisten Gustav Block, um ihm eine neue Identität zu verschaffen und ihn auf diese Weise vor der SS zu schützen. Als „Arzt“ unterzeichnet Josef Mezyk, polnischer Häftling, ebenfalls aus dem Außenlager Bochumer Verein.

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

5.5.1942 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen

Gedenken –

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6664454?s=Mossa%20Piotr&t=222836&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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