Wolf Justin

Justin Wolf

*17.1.1917 in Creglingen, Mergentheim; ✡Tod vermutlich im April 1945, Ort unbekannt

Buchenwald – Häftlingsnummer 82673

Staatsangehörigkeit

Vater Emil Wolf; Landwirt; ✡1937

Mutter Miriam Martha Marianne Heidelberger *13.6.1883 in Markelsheim; ✡Tod in Riga

Geschwister

Ludwig Wolf *13.2.1920 in Creglingen; Stuttgart; Berlin; 14.4.1942 Ghetto Warschau; Tod

Beruf Viehhändler im väterlichen Betrieb; Autoschlosser, Landwirt

Adressen Stuttgart, Ernst-Weinstein-Straße 33; Azenbergstraße 51 (3. Stock); 1940 – 1941 Rosenbergstraße 41

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1937 Suizid des Vaters nach unberechtigter Anklage wegen angeblicher „Rassenschande“

10.11.1938 im Novemberpogrom inhaftiert,

12.11.1938 – 2.2.1939 „Schutzhaft“ in Dachau

17.5.1939 in Stuttgart bei der Minderheitenzählung

26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart

1.12.1941 Transport mit der Mutter Martha vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga

4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof

Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

Transportliste 16.9.1944 nach Bochum

18.9. 1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;

Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben

19. -20.1.1945 Rücktransport mit 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.

21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracke 57 im „Kleinen Lager“

25.3.1945 Belegliste des Blockältesten von Block 57

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);

6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.

6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt

7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen

10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.

Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

Tod vermutlich im April 1945, Ort unbekannt

Gedenken

6.11.2023 Termin der Stolperstein-Verlegung in Stuttgart

Quellen

Persönliche Mitteilungen der Stolpersteinpatin Gisela Orlopp, Stuttgart

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de994261

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de994599

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/7446294?s=82673&t=0&p=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11656794&ind=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11656895&ind=1

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11656861&ind=1

Hartwig Behr, Horst Rupp, Vom Leben und Sterben: Juden in Creglingen, 2001

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Hubert Schneider, Ungarische Juden als  Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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