Alfred Lewkonja
* 11.11.1889 in Göttingen; +19.10.1944 Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Louis Lewkonja; +8.1.1922 in Berlin
Mutter Valeska Rheinglas; +1931
Geschwister
Erich Lewkonja *26.12.1883 in Göttingen; oo Irma Auerbach; + 11.1. in Auschwitz
Kurt Lewkonja *13.12.1885 in Göttingen; Dr. ing.; oo Ilse Gasch; überlebt in England
Erna Lewkonja *30.12.1887 in Göttingen oo Malkorps; + nach 1945 in Berlin
Meta Lewkonja *1891; oo; +1915
Bruno Lewkonja *8.8.1893 in Göttingen; verwundet im 1. WK; + 13.3.1919
Charlotte Lewkonja *3.6.1895 oo Max Preißner; 1939 in Berlin;
Cousin Hans Lewkonja *25.2.1894; Orthopäde; 1939 im Kitchener Camp, Kent
Beruf Kaufmann
Adressen Göttingen; Bochum, Brüderstraße 32, zuletzt Judenhaus Wilhelmstraße 16 (ehem.Schule)
Heirat Margarethe geb. Lewkonja, Cousine 1. Grades,*4.7.1891 in Minden; +19.10.1944 Auschwitz
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Teilnehmer in Ersten Weltkrieg, Unteroffizier der Reserve, 8. Kompagnie des Infanterieregiments 77,
ab 1915 Offiziersstellvertreter Vizefeldwebel
Preußische Verlustlisten vom
28.11.1914 verwundet
14.9.1915 Schwer verwundet
8.8.1916 leicht verwundet
1.12.1918 mit Bruder Alfred gemeldet in Bochum, Brüderstraße 32
Erich und Alfred Lewkonja Besitzer der Firma „Gebrüder Flachmann, Großhandlung in Kurz-, Woll-, Manufaktur- und Bürstenwaren“ im Hinterhaus der Brüderstraße 32
1933 Alfred Lewkonja Vorsitzender der Sportgruppe Schild im Reichsbund jüdischer Frontsoldaten
1934 mittig mit der Kinder-Sportgruppe des RjF Bochum; Foto Fredi Mischkowski, 3. R. ganz rechts
10.11.1938 Alfred und Bruder Erich Lewkonja im Pogrom verhaftet, Polizeigefängnis Bochum
13.11.1938 weiter zur Steinwache Dortmund, ins KL Sachsenhausen verschleppt
24.11.1938 Verkauf der Großhandlung an Bernhard Bernig aus Schwelm
7.12. 1938 Alfred und Bruder Erich aus Sachsenhausen entlassen
Ende 1938 Bruder Kurt emigriert nach England, Dr.ing., technischer Berater in Birmingham
1939 Ankauf der Immobilie Lewkonja, Brüderstraße 32 durch die Stadt Bochum für 40000 RM
17.5.1939 mit Ehefrau Margarethe in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
29.7. 1942 Alfred mit Ehefrau Margarethe und 36 weiteren aus Bochum mit dem Transport X/1 von Dortmund nach Theresienstadt deportiert. Zuvor muss er für einen Heimeinkaufsvertrag sein restliches Vermögen von 4759,69 RM einzahlen.
16.10.1944 Alfred mit Ehefrau Margarethe Transport Er von Theresienstadt nach Auschwitz
19.10.1944 Tod in Auschwitz
Gedenken
Stolpersteine für Alfred, Margarethe, Erich, Irma und Heinz Lewkonja in Bochum, Südring
Quellen
Henry Wahlig, Bochums vergessene Fußballmeister,Die jüdische Sportgruppe Bochum 1925-1938, in: Zeitpunkte 19, 2007
Lorenz Peiffer, Arthur Heinrich, Juden im Sport und in der Weimarer Republik, Wallstein, 2019
Preußische Verlustlisten vom 28.11.1914, 14.9.1915, 8.8.1916
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/X1-37.jpg
Yad Vashem Archives, Bestand O.64/259
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914827
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914828
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4879681&ind=1
Leo Baer „Erinnerungssplitter eines deutschen Juden an zwei Weltkriege“ in Ingrid Woelk (Hrsg) 100 Jahre deutsch-jüdische Geschichte, Essen 2016
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997