Siegfried Buxbaum
*20.7.1886 in Bochum
Vater Hermann Heinemann Jindrich Buxbaum *14.7.1857 in Römersberg, Kassel; Kaufmann; + 23.12.1942 in Theresienstadt
Heirat der Eltern am 17.1.1883
Mutter Amalie Kahn *1860/1; +30.7.1933 in Wiesbaden
Geschwister
Bertha Buxbaum *25.10.1883 Bochum; oo Dr. jur. Wilhelm Rosenbaum *23.2.1876; +1942 in Zamosc
Julius Buxbaum *16.3.1885 in Bochum; Rechtsanwalt, Dr. jur.; + 28.5.1915 kriegsgefallen 1.WK
Irma Buxbaum *7.10.1889 in Bochum; oo Louis Spiegel; Theresienstadt; +31.10.1944 Auschwitz
Beruf Arzt, Approbation am 13.12.1915 an der Universität Gießen
Adressen Bochum; Grünberg; München; Neapel, Donalbina 56-22; Genua
Heirat 6.4.1912 in München; Anna Wittmann *9.6.1889 in München, Christin;
Tochter
Edith Buxbaum * 10.2.1915 in Kolmar
Weiterer Lebensweg
Ostern 1992 -1896 Volksschule in Bochum
Ostern 1896 -1898
Ostern 1898 – 1907 Gymnasium in Bochum
1907 Abitur
SS 1907- SS1909 Studium der Medizin in München
WS 1909-SS 1910 Studium der Medizin in Straßburg
WS 1910 – WS 1912 Studium der Medizin in München
Vor 1912 Eltern ziehen nach Essen
6.4.1912 Heirat in München
11.6.1913 Saatsexamen
Praktisches Jahr an der Ernst-Ludwig-Heilstätte in Sandbuch sowie medizinische Poliklinik und ambulante Kinderklinik in Würzburg
1914 Approbation
Vertretungsweise in einer Landarztpraxis tätig
1.10.1914 Praktischer Arzt in Colmar
8.11.1915 aus Essen nach Gießen
13.12.1915 Promotion an der Universität Gießen, „Spontanruptur im Ausführungsgang des Uterus bei Hydrocephalus in Schädellage“
1.12.1915-1.7.1930 Siegfried als niedergelassener Arzt in eigener Praxis in Grünberg; unterbrochen durch eine Zeit als „Kriegsassistenzarzt“ kam er am 15.4.1918 nach Kriegsdienst nach Gießen und wohnte in Seltersweg 60
Ostern 1921 Tochter Edith in Grünberg eingeschult
Juni 1930 Edith verläßt die Schule in Grünberg wegen des Umzugs nach München
7.7.1930 Umzug nach München;
30.6.1931 nach Bad Tölz abgemeldet
1.7.1931 -31.10.1933 wieder München, Nymphenburger Straße 66
30.7.1933 Tod der Mutter in den Städtischen Krankenanstalten in Wiesbaden
31.10.1933 nach Rab, Jugoslawien
1.10.1934 Siegfried Buxbaum in „Verzeichnis der nichtarischen und staatsfeindlichen Ärzte, Zahnärzte und Dentisten“ der DAK denunziert
3.4.1937 Umzug nach Zagreb;
Mai 1939 mit Frau und Tochter Edith nach Italien; die Familie wird expatriiert, staatenlos
17.5.1939 Vater Hermann in Unna bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Schwester Bertha und Ehemann Wilhelm Rosenbaum in Bochum, Franzstraße 11 bei Minderheiten-Volkszählung
5.7.-8.9.1940 interniert in Campagna
8.9.-15.10.1940 interniert in Tertereto
15.11.1940 -15.9.1942 interniert in Potenza
Vater zuletzt im Jüdischen Altenheim der westfälischen Gemeinden in Unna Düppelstraße 7
Mitte Juli 1942 Ankündigung der Auflösung des Israelitischen Altersheims in Unna
22.7.1942 Auflösung des Israelitischen Altersheims in Unna; Vater Hermann nach Dortmund; er muss 50 RM Reisekosten zahlen
29.7.-30.7.1942 Vater Hermann bei Auflösung des Israelitischen Altersheims in Unna mit 62 Bewohnern und Pflegekräften auf dem Alterstransport X/1 (Nr. 546) aus Dortmund nach Theresienstadt; die sechs verbleibenden nichttransportfähigen Bettlägerigen werden 22.8. 1942 in Altersheim Bielefeld, Schloßhofstraße 73 a verlegt
30. 7. 1942 Eingangsliste bei Ankunft in Theresienstadt mit 968 Juden, 90 überleben
23.12.1942 Tod des Vaters in Theresienstadt wegen Infektiöser Enteritis, Typhus?
15.9.1942-24.10.1943 interniert in Archangelo
Oktober 1943 in Archangelo von alliierten Truppen befreit
Oktober 1943 bis 1945 Familie Buxbaum in Neapel und Potenza
1946 in Genua, Adresse: Via oberto cancelliere 24/17, Genova.
Die Familie Buxbaum kehrt nicht nach Deutschland zurück.
Edith arbeitet für die UNRRA als Local Assistant officer
Siegfried beantragt Unterstützung von der UNRRA, um in Genua als Arzt zu arbeiten
1.9.1952 noch in Genua
Gedenken
23.9.2012 166 Stolpersteine für die Bewohner des Jüdischen Altersheim Unna Mozartstraße vor dem heutigen St. Bonifatius-Wohn- /Pflegeheim auch für Vater Hermann Buxbaum mit der Prägung
„Hier wohnte Hermann Buxbaum, Jg. 1857, deportiert 1942, Theresienstadt, tot 3.1.1944″
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hessisches Sterberegister, 1850-1958
Hanno Müller, Juden in Gießen 1788–1942, Gießen, 2012 (hg. vom Magistrat der Universitätsstadt Gießen, Stadtarchiv Gießen), S. 89 f.
Amtliches Verzeichnis der Lehrer, Beamten und Studierenden an der Königlich Bayerischen Ludwig-Maximilians-Universität zu München Link:
https://epub.ub.uni-muenchen.de/view/lmu/pverz.html
Stadtarchiv München, Meldekarte (EWK-65-B-725), Steuerliste (PMB-B-426) Geburtsregistereintrags Anna Wittmann (STANM-I-4755-1889) Heiratsregistereintrags (STANM-III-301-1912)
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=3603624&ind=1
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/80333085?s=Buxbaum%20Bochum&t=222917&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5027570/?p=1&s=Buxbaum%20Hermann&doc_id=5027570
(https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/464022?s=Anna%20Wittmann&t=228902&p=1). (https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/464023?s=Edith%20Buxbaum&t=228902&p=1).
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/464025?p=1&s_lastName=asc
https://www.statistik-des-holocaust.de/X1-28.jpg
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/3337-hermann-buxbaum/