Max Cohn/Kohn
* 29.7.1913 in Essen; Überlebender
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion evangelisch
Dachau-Häftlingsnummer 88914
Vater Jakob Cohn *18.10.1878 in Stuhm, Westpreußen; ✡19.7.1944 in Lahde
Mutter Sophie Kröner *26.10.1877; +10.12.1959 in Höxter
Mutter Sophie evangelisch; „privilegierte Mischehe“
Geschwister drei
Hildegard „Hilde“ Helene Cohn * 15.10.1908 in Düsseldorf; oo Schauer; oo Meyer
Charlotte Cohn *1.1.1910 in Essen; ✡Dez.1993 in Florida; oo Hans Bockelmann (*1911)
Hedwig Regina Cohn * 21.4.1920 in Essen; ✡1943 Ravensbrück
Beruf Dekorateur
Adressen Essen, Rüttenscheider Straße 256, Chausseestraße 3; Recklinghausen, Röntgenstraße 13; Kempten; Warschau; Mindelheim; Essen; Herne;
Heirat 27.6.1945 in Türkheim Hanna Strohli *6.6.1924 in Jerusalem; ägyptischer Pass;
Nichte
Heidi Cohn; oo Zeidler (Mutter Hilde Cohn)
Weiterer Lebensweg
14.-22.12. 1937 Schwester Charlotte auf der SS MANHATTAN von Hamburg nach New York
Heimatadresse Vater Jakob in Essen
17.5.1939 Max Cohn in Recklinghausen-Süd, Röntgenstraße 13 bei Minderheiten-Volkszählung
20.3.1936- 20.1.1937 Haftstrafe in Mannheim
Warschau
28.4.1941 verhaftet in Kempten
3.7.1944 Verhaftung des Vaters in Lüchtringen bei Höxter; ins Polizeigefängnis Bielefeld
19.7.1944 Tod des Vaters im AEL Lahde Arbeitserziehungslager „Herzschlag“
6.8.1944 Erstaufnahme im KL Dachau, Außenlager Kaufering
10.10.1944 ertappt bei Diebstahl von „Marketenderware“
22.12.1944 Prügelstrafe 20 Hiebe, ausgeführt von Mithäftling Joachim Pelzer (Häftlingsnummer 90807, inhaftiert wegen Homosexualität)
27.6.1945 Heirat in Türkheim Hanna Strohli
31.7.1945 im DP-Center Augsburg
10.10.1947 gemeldet in Essen, Hermann-Löns-Straße 55; vom AJDC auch in Herne gefunden
Der Tod des Vaters
3.7.1944 Vater Jakob Cohn, die Mutter Sophie und Schwester Hilde mit Tochter wegen einer Verleumdung „Hören von Feindsender“ in Lüchtringen verhaftet
20.6.-1.7.1944 Familie Cohn im Polizeigefängnis Höxter in eine Zelle gesperrt ;
3.7.-19.7.1944 Vater Jakob Cohnim Arbeitserziehungslager Lahde
19.7.1944 Tod des Vaters im AEL Lahde; offizielle Ursache „Herzschlag“
Die Schwester Hedwig Cohn
17.5.1939 Hedwig Cohn in Essen bei Minderheitenzählung
zunächst nach Auschwitz
26.9.1942 nach Ravensbrück deportiert;
Todeszeitpunkt ungeklärt
Hilde Cohn im Frauenarbeitslager Elben
Mai 1933 Schwester Hilde als Mitglied der SPD und Naturfreunde 10 Tage in Haft
20.6.-1.7.1944 mit Etern und Tochter im Polizeigefängnis Höxter
August 1944 für 20 Tage in Haft wegen erneuter Verleumdung
19.9.1944 Verhör durch die Gestapo Bielefeld; Anklage wegen Hochverrat und Spionage sowie Schwarzsendung und Abhören feindlicher Sender
September 1944 „Mischlingsaktion“ in Westfalen; Transport per Güterwaggon über Naumburg in das Frauenarbeitslager Elben
31.3.1945 (Karsamstag) Befreiung durch die 9. Panzerdivision des V. Korps der 1. US-Armee
April- Juli 1945 von der US-Militärverwaltung als „Liquidator“ des Lagers eingesetzt
17.8.1956 KPD-Verbot
1959/1960 Hilde Meyer 9 Monate in Haft in Essen wegen illegaler KPD-Aktivität
Gedenken
12.2.2008 Page of Testimony für Jakob Cohn von seiner Enkelin Heidi Zeidler/Cohn
5.12.2011 Stolpersteine für Vater Jakob und Schwester Hedwig Cohn in Essen Kettwigerstraße/ Ecke Limbecker Straße
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Fritz Ostkämper, Die Familie Cohn-Schauer-Meyer-Zeidler – Opfer rassistischer und politischer Verfolgung
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6091); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/10680998?s=Cohn%20Max%201913&t=2114455&p=0
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/76780042?s=Cohen%20Max%201913&t=222900&p=0
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de999634
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1228321
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986