Hans Herze
*14.3.1907 in Mülheim; ✡ 12.10.1941 in Zasavica
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Siegmund Herze *7.9.1876 in Randerath; Händler; ✡9.12.1938
Heirat der Eltern 23.12.1893 in Forbach, Moselle
Mutter Pauline Weil *6.7.1870 in Pontpierre
Geschwister
Beruf Kaufmann
Adressen Mühlheim-Spelldorf, Heerstraße 44 a
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
2.6.1937 – 23.9.1938 „Schutzhaft“ in Dachau; Häftlingsnummer 12256
23.9.1938 Verlegung von Dachau nach Buchenwald
18.5.1939 entlassen aus Buchenwald;
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86
25.11.1939 aus Mülheim ins Lager Paderborn
16.11.1939 abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina; zunächst Bahnfahrten über Berlin nach Bratislava
Der Kladovo-Transport
Vom Hechaluz Österreich organisierte Alija beth, Sonderhachschara SH-5 mit dem Plan über die Donauroute, Schwarzes Meer, Mittelmeer letztlich Palästina illegal zu erreichen.
16.11.1939 abgemeldet in Paderborn
19.11.1939 zunächst mit der Bahn nach Berlin
21.11.1939 von Berlin Bahnfahrt nach Wien; Martin Hirsch, Madrich in Ahrensdorf, begleitet die Chaluzim und war einer der Leiter der Sonderhachschara 5.
24./25.11.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag
Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava
12.12. 1939 weiter nach Bezdan
14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise
18.12.-30. 12.1939 in Prahovo
31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord
Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben
Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft
19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt
Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher
März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa
6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien
August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert
11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp
12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 als Racheaktion für 21 tote deutsche Soldaten
Gedenken
12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/10661128?s=Herze%201907&t=2114416&p=0
Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/129110900?s=Herze%201907&t=229027&p=0