Heinz Helmuth Behrendt
*21.9.1914 in Berlin Charlottenburg; ✡ 11.8.1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Hans Berendt *13.12.1884 in Stuhm
Mutter Hedwig Goldschmidt *28.12.1874 in Bochum
Geschwister
Beruf –
Adressen Berlin Charlottenburg, Kantstraße 26, Eisenacher Straße 69; Paderborn, Grüner Weg 86
Heirat Ursel Berta Krolik *18.10.1920 in Berlin
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit den Eltern in Berlin Charlottenburg bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
2.2.1940 aus Berlin Charlottenburg angemeldet im Lager Paderborn
9.2.1940 abgemeldet aus Paderborn nach Berlin Charlottenburg, Kantstraße 26
2.4. 1942 Deportation der Eltern ab Berlin ins Ghetto von Warschau oder Twarnicki, Lublin
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
Nach der Heirat mit Ursel Krolik wohnte das Ehepaar bei ihren Eltern in Berlin Schöneberg, Eisenacher Straße 69
12.-14.3.1943 Heinz Behrendt mit Ehefrau Ursel und ihren Eltern Erna und Berthold Krolik auf dem 36. Osttransport von Berlin nach Auschwitz; viele der mit dem 6. und letzten Transport der „Fabrikaktion“ Deportierten waren Angestellte der JKV Berlin und der RV, die nach der „Fabrikaktion“ in ihren Funktionen durch in Mischehe lebende Juden ersetzt wurden und nach deren Einarbeitung nunmehr zum Abtransport kamen. Unter dem Betreff „Judentransporte aus Berlin“ berichtete Arbeitseinsatzführer Schwarz mit Fernspruch vom 15.3.: „K.L.-Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13.3.43. Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer u. 147 Frauen. Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen u. Kinder untergebracht.“
Ehefrau Ursel vermutlich bereits im März in Auschwitz ermordet
11.8.1943 Tod von Heinz Behrendt in Auschwitz
Gedenken
–
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1043326
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1043327
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1035623
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot36.html
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998