Kurt Landmann

*22.11.1921 in Knurow, Schlesien; ✡14.9.1941 im KL Mauthausen (Juni-groep)
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Max Landmann *3.3.1888 in Schrimm; ✡ 1942 in Auschwitz
Mutter Helene Unger *15.11.1889 in Wieschurow; ✡ 1942 in Auschwitz
Geschwister
Erich Landmann *15.6.1914 in Knurow, Rybnik; ✡ in 1942 Auschwitz
Karl Heinz Landmann *8.7.1915 in Knurow, Rybnik; Überlebender; 1939 in England
Werner Landmann *4.9.1919 in Knurow, Rybnik; ✡ 1942 in Auschwitz
Hans Joachim Landmann (?wird ohne weitere Daten als Bruder erwähnt)
Beruf Landarbeiter
Adressen Gleiwitz, Reinhold-Muchow-Straße 20; Paderborn, Grüner Weg 86
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Vater und Brüder Erich, Heinz verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Buchenwald;
Dezember 1938 Vater und Brüder wieder entlassen aus Buchenwald
17.5.1939 Eltern und Brüder Erich, Heinz und Werner in Gleiwitz bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
Sommer 1939 Bruder Karl Heinz emigriert nach England
Bis August 1939 Kurt Landmann im Hachscharalager Jessen-Mühle bei Sommerfeld
25.8.1939 Bruder Werner aus Gleiwitz angemeldet im Lager Paderborn
29.9.1939 Bruder Karl Heinz im Kitchener Camp in Kent bei britischem Census
6.3.1940 Werner abgemeldet aus Paderborn nach Gleiwitz, Reinhold-Muchow-Straße 20

21.8.1939 Kurt Landmann emigriert in die Niederlande ins Werkdorp Wieringer Meer
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD Amsterdam; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann aus Bochum berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

27.3.1941 Kurt kommt zur Familie Oostra in die Courbetstraat 5 in Amsterdam
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert,
4 werden freigelassen, 57 in das KL Mauthausen deportiert, dort massiv geschunden; keiner von ihnen überlebt das Jahr 1941
14.9.1941 Tod von Kurt in Mauthausen; Offizielle Diagnose Colitis ulcerosa
28.5.1942 Deportation des Vaters Max von Gleiwitz nach Auschwitz

23.6.1942 mit der Mutter und Bruder Erich Deportation von Gleiwitz nach Auschwitz
Vermutlich wurden alle vier Mitglieder der Familie Landmann nach Ankunft und Selektion in die Gaskammer geschickt
Gedenken
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226449/kurt-landmann
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
1939 Register von England und Wales
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908148
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908117
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908140
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908113
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de11786553
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130326927
www.dokin.nl/deceased_children/kurt-landmann-born-22-nov-1921/
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226449/kurt-landmann
https://www.statistik-des-holocaust.de/Gleiwitz4205-6.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/Gleiwitz12.jpg
www.werkdorpwieringermeer.nl/kurt-landmann/
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998