Kan Meta

Meta Kan geb. Liebenfeld

*26.3.1875 in Bochum; ✡16.4.1943 in Sobibor

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Moses Moritz Liebenfeld; *17.4.1845; ✡26.12.1937 in Tiel

Mutter Regina Steinberg *18.3.1841; ✡23.1.1928 in Bochum

Großvater Chaim Steinberg

Onkel Siegmund Eliezer Steinberg *21.1.1841; ✡4.1.1901 in Bochum

Geschwister

Else Moser geb. Liebenfeld *24.2.1874 in Bochum; ✡16.4.1943 in Sobibor; oo Moritz Moser *1.1.1870 in Stommeln; Kaufmann ✡26.12.1937 in Tiel

Paula Liebenfeld *4.2.1877 in Bochum; ✡1961; oo 1904 Alfred Michaelis Rechtsanwalt (1873-1943 in Südafrika)

Halbgeschwister aus 1.Ehe der Mutter

(mit Siegmund Sussmann, Pferdehändler in Bochum *10.8.1835; ✡ 4.5.1870 in Bochum)

Kätchen Sussmann *25.5.1868 in Bochum; oo 10.5.1895 Moritz Levy (*4.11.1868 in Gorinchem)

Selma Sussmann *15.12.1870 in Bochum; ✡28.1.1944 in Auschwitz; oo Jakob Hirsch *1866

Beruf

Adressen Bochum, Viktoriastraße; Tiel, Gelderland; Haarlem, Brakenburghstraat 17; Hilversum

Heirat 22.12.1904 Ruben Kan * 23.3.1978 in Oldenzaal, Overijssel; ✡4.1.1941 in Haarlem

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Vermutlich bereits 1904 mit dem Ehemann in die Niederlande

1.5.1935 Emigration von Schwester Else mit Mann und Sohn Kurt Moser zur Schwester Meta Kan-Liebenfeld nach Tiel, Weerstraaat B 24; dort im Damenmodegeschäft Kann und Levy beschäftigt (vermutlich Moritz Levy, Ehemann der Halbschwester von Else Liebenfeld: Käte Sussmann)

Neffe Paul emigriert nach Frankreich

26.12.1937 Schwager Moritz stirbt in Tiel

1937 wird Neffe Kurt Mitinhaber des Geschäftes, welches im September 1939 geschlossen wird.

1.5.1939 Umzug mit Ruben Kan und Schwester Else sowie Neffe Kurt nach Haarlem Brakenburghstraat 17

22.3.1940 Neffe Kurt geht ins Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

4.1.1941 Tod des Ehemanns Ruben Kan in Haarlem

5.5.1941 Umzug von Meta mit Schwester Else nach Driebergen-Riisenburg, Loolaan 18

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD Amsterdam; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht;

27.3.1941 Neffe Kurt kommt zur Familie Gerzon in Amsterdam, Rubensstraat 46

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert,

4 werden freigelassen, 57 in das KL Mauthausen deportiert, dort massiv geschunden; keiner von ihnen überlebt das Jahr 1941

26.8.1941 Tod von Neffe Kurt in Mauthausen;

Laut Vollmann-Liste „in Mauthausen zu Versuchszwecken ermordet“

Ende August 1941 wird Schwester Else vom Ortskommandanten mitgeteilt, dass ihr Sohn Kurt in Mauthausen umgekommen ist, darauf fällt sie in Ohnmacht

Oktober 1941 Else Moser nach Hilversum zur Familie ihrer Halbschwester Selma Sussmann-Hirsch

28.9.1942 Else Moser nach Amsterdam Biesboschstraat 42

18.3.1943 Meta folgt Else nach Amsterdam, Biesboschstraat 42

6.4.1943 Meta und Schwester Else ins polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork verbracht

13.4.1943 von Westerbork mit Schwester Else nach Sobibor

16.4.1943 Tod von Meta und Else in Sobibor

Gedenken

Johanna Oppenoorth eine Nichte, Tochter von Irma Sybille Hirsch, Enkeltochter von Selma Hirsch Suszmann *1870 in Bochum +1944 erzählt „het-sobere-verhaal-over-kurt-moser“, die Lebensgeschichte von Kurt auf „Joods Monument“

Grabstein für die Großeltern Moritz und Regine Liebenfeld in Bochum Wiemelhausen, X 25/26, 330/27 und 28

Ooorlogsmonument mit den Namen von Kurt, der Mutter und seiner Tante Meta Kann in Enspijk, Molenkampstraat bei Tiel, Gelderland

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/417831/het-sobere-verhaal-over-kurt-moser

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de287811

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932342

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1599047

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Liebenfeld%22%7D

www.werkdorpwieringermeer.nl/kurt-moser/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130344491

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130344485

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130315615

Gert Vollmann, unveröffentlichtes Manuskript, 1965

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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