Max Unger
*13.7.1900 in Perechinsko, Galizien; ✡ November 1966 in Bronx, NY, USA
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Moritz Moses Hersch Unger *1.6.1870 ; 1942 nach Theresienstadt
Mutter Käthe Chaja Reifeisen
Geschwister –
Sofie Unger ; 1946 in Berlin
Beruf Textilkaufmann
Adressen Bochum
Heirat 1928 Dora Kroll *25.5.1900 in Rozniatov
Kinder
Hermann Unger *1.3.1930 in Duisburg
Friedel Unger *14.1.1938
Weiterer Lebensweg
Umzug von Köln nach Duisburg
Nach 1930 Umzug von Duisburg nach Bochum
Eröffnung des Textilgeschäftes Unger & Co., Wittener Straße 17
1935 Entzug der in den 1920er Jahren erworbenen Deutschen Staatsbürgerschaft
28.10.1938 ausgewiesen in der ersten Polenaktion, deportiert nach Zbaszyn
3. 12.1938 Frau Rosel Naftalie Bochum, Querenburgerstraße 24 schreibt an Georg Feigmann
„Du wolltest wissen, welche Bochumer Familien von der Ausweisung nach Polen betroffen wurden: Es waren Brand, Baron, Flaumenhaft, Segall, Unger, Sporn, Ziegellaub, Schreiber, Zucker, Lauber, Wiener, Goldwerger, Insler, Lustmann, Schmerler, Jäckel, Rosenheck, [unleserlich], Herschberg, Plesser, Weißmann, Literat, Goldberger ich und noch einige alleinstehende Personen, die ich nicht beim Namen kenne. Ich will nun Schluß machen und würde mich freuen, bald wieder etwas von Dir zu hören. Lebe wohl und sei herzlichst gegrüßt in Freundschaft von Deiner Frau Rosel Naftalie“
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst
November 1941 Arbeitslager in Beuthen
1942 „vorübergehend in Auschwitz“
In Breslau bei der Firma Hobag AG, Arbeitskolonne
Mai 1942-August 1943 in Bolechow in einem Arbeitslager der Firma Hobag AG
1942 Vater aus Köln nach Theresienstadt
August 1943 aus dem Arbeitslager der HOBAG geflüchtet
1943 bis zur Befreiung in Rozniatov (Geburtsort der Frau Dora) illegal gelebt
12.4.1946 Registration in DP-Camp, UNRRA- Team Eschwege; Notiz „disappeared“
1.8.1946 mit Frau Dora und beiden Kindern im DP Eschwege, Assembly Center 581; gibt an 30.000 Mark in bar dabei zu haben; macht widersprüchliche Angaben
24.9.1946 Anmeldung in der Jüdischen Gemeinde Bochum

28.1.-11.2.1947 von Bremen nach New York, „left for New York on „SS MARINE PERCH“ mit Frau und Kindern

13.10.1947 Adresse Oskar-Hoffmann-Straße 164
1951 die JTC (Jewish Trust Corporation) erstreitet gegen die Fa. Baltz 1500 DM
Max Unger tritt in diesem Verfahren nicht in Erscheinung
1954 noch in Bochumer Adressbüchern aufgeführt
Oktober 1954 in Eschwege
November 1966 Tod von Max Unger in Bronx, NY, USA
Gedenken
–
Quellen
Hubert Schneider (Hrsg.) Das Tagebuch der Susi Schmerler, eines jüdischen Mädchens aus Bochum, LIT-Verlag, 2018
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7280); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de984078
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997