Günter Aron Anschel
*2.12.1920 in Kettwig, Essen; ✡ 1968 in Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Albert Anschel *4.11.1878 in Kettwig; ✡18.6.1942 in Sobibor
Mutter Anna Haas *27.12.1897 in Essen; ✡18.6.1942 in Sobibor
Onkel Julius Anschel *4.8.1882 in Kettwig; ✡18.6.1942 in Sobibor
Geschwister
Kurt Shlomo Anschel *25.3.1924 in Kettwig; ✡12.6.2020 in Kfar Samir; oo Glantz
Eva Anschel *15.4.1926 in Essen; ✡18.6.1942 in Sobibor
Werner Anschel *26.5.1936 in Essen; ✡18.6.1942 in Sobibor
Freund Arno Schieren *12.2.1920 in Essen; ✡19.5.1948 in Palästina
Beruf Metzger
Adressen Essen Kettwig, Laupendahler Straße 50; Ahrensdorf
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1935/36 Vater Albert und Onkel Julius müssen den Viehhandel aufgeben
1938 in Ahrensdorf; Eva Mittler berichtet von Gestapo-Schikanen:
„Und da haben die Nazis gesagt: „Wer ist der Apotheker hier?“ Und es gab wirklich einen, der sich um die Medizin gekümmert hat (Günther Anschel). Dem haben sie befohlen auf einen Baum hinauf zu klettern und „Tee“ hinunter zu holen. Das war natürlich kein Teebaum dort, das war nur Schikane.„
17.5.1939 im Lehrgut Ahrensdorf bei Minderheiten-Volkszählung mit seinem Freund Arno Schieren aus Essen
September 1939 in Gut Winkel Lehrgut Schocken, Landkreis Beeskow-Storkow mit Arno Schieren
12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien
14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA zusammen mit Arno Schieren
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht
18.2.1940 Entlassung der Frauen aus dem Lager
18.2.1940 Registrierung in Atlith; gibt als Referenz an Alfred Selbiger, Essen(Ausschuss für jüdische Sondertransporte, Palästina-Amt Berlin), als Gemeindeältesten Rabbi Prinz in Berlin (Dokument D/841/40/CHU);
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith
Weiteres Schicksal der Familie
1940 Bruder Kurt emigriert nach Palästina
15.6.1942 Eltern, Geschwister und Onkel Julius Anschel auf dem Transport Koblenz-Köln ab Düsseldorf vermutlich nach Sobibor
Gedenken
Stolperstein für Julius Anschel in Kettwig, Kringsgat 7
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71076347
https://www.lettertothestars.at/lastwitnesses_persa0e2.html?ctype=&uid=1369
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420615-Duesseldorf1.jpg
Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832075
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832079
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832106
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832088
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832095
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982324
Esther Bejerano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejerano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
https://www.topfundsoehne.de/ts/de/service/mediathek/videos/2020/139178.html
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883