Lebenstein Fritz

Fritz Lebenstein

*31.3.1898 in Groß Reken; ✡ 30.11.1941 Massenerschießung in Riga Rumbula

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Simon Lebenstein *18.1.1851 in Reken; ✡11.10.1917 in Groß Reken

Heirat der Eltern 1893 in Rheine

Mutter Helene Anschel *1860 in Rheine; ✡ 17.11.1908 in Groß Reken

Geschwister

Ella Ester Lebenstein *17.3.1894 in Groß Reken; ✡ 1.3.1895 in Groß Reken

Ernst Lebenstein *1895 in Groß Reken; ✡ 2.10.1895 in Groß Reken

Otto Walter Lebenstein *12.10.1899 in Groß Reken; ✡ 1939 in Woollahra, Australien

Totgeburt Lebenstein *1901 in Groß Reken

Johanna Baer

Halbgeschwister Lebenstein aus 1. Ehe des Vaters mit Johanna Baer (1860-1892)

Ella (1882), Anna (1883-1963); Selma Gumpert (1884-1948); Berta Levinstein (1886-36); Albert (1888-1939); Salomon (1890-1891); Paul (1891-1908)

Beruf Kaufmann; Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Groß Reken, Dorf Nr. 16; Dorsten, Alter Postweg 32; Neuendorf im Sande; Berlin, Motzstraße 83

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

F. Lebenstein auf der Ehrentafel des Kriegerverein Groß Reken (Ausschnitt)

1916-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg mit Brüdern und Schwager aus Reken

Halbschwester Berta und Ehemann Hermann Levinstein

11.10.1917 Tod des Vaters in Groß Reken; das Kaufhaus wird von Halbschwester Berta und Ehemann Hermann Levinstein zum führenden Kaufhaus in Reken ausgebaut

Nach dem Ende des Krieges als Angestellter bei seinem Schwager Hermann im Geschäft tätig

26.4.1937 Halbschwester Berta Levinstein in Reken erhängt sich aus Verbitterung

2.11.1937 Verkauf des Kaufhauses Lebenstein in Reken;

Umzug Fritz Lebensteins und Schwager Hermann Levinstein von Reken nach Dorsten, Alter Postweg 32

Sommer 1938 Auswanderung der Schwester Selma Gumpert nach Palästina

1938 Emigration von Halbschwester Anna Lebenstein und Bruder Otto Lebenstein sowie die Nichte Sophie Levinstein/Rosenthal aus Witten nach Australien; in Australien umbenannt in Roberts

15.3.1939 Fritz Lebenstein von Dorsten nach Berlin, ins Landwerk Neuendorf im Sande. Der Gutshof gehörte jüdischen US-Bürgern, was ihn eine Zeitlang vor dem Zugriff des NS-Regimes schützte

3.9.1939 Halbbruder Albert Lebenstein schreibt über ihn an seine Schwester Selma Gumpert Lebenstein – drei Tage vor seinem Suizid :

Bereits zehn Monate zuvor hatte Albert auf seinen geplanten Suizid hin ein Schreiben vorbereitet

7.9.1939 Suizid (durch das Schlafmittel Veronal) des Halbbruders Dr. med. Albert Lebenstein Hautarzt in Köln, Witwer der bei Eheschließung konvertierten, in Köln am 11.3.1928 an Tuberculose verstorbenen Ärztin Dr. Lucia Brüggemann

Lucia und Albert Lebenstein

Sterbeurkunde Albert Lebenstein; Historisches Archiv der Stadt Köln

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.

Von Neuendorf nach Berlin Wilmersdorf, Motzstraße 83

27.11.1941 Deportation mit dem VII. Transport aus Berlin nach Riga;

30.11.1941 Ankunft in Riga Skirotava; der gesamte Transport wurde unmittelbar nach Ankunft in den Wald von Rumbula getrieben und dort noch vor den lettischen Juden aus dem Ghetto in einer Massenerschießung am Rigaer Blutsonntag ermordet.

30.11.1941 Massenerschießung in Riga Rumbula

Gedenken

11.10.1945 Red Cross Inquiry aus Sydney durch den noch in Witten-Annen geborenen Neffen Harvey Roberts/ Albert Lebenstein

2.12.2004 Page of Testimony von Nichte Shoshana Gumpert-Walz

Quellen

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://historischesarchivkoeln.de/document/Vz_f001853b-e22e-4e5a-b629-ba1b739a0b4e

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot1-7.html

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Walter Keschner/Ze’ev Keschet, in: Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://docplayer.org/36994881-Juedisches-leben-in-reken.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1099780

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/86335096

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82492156

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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