Hilde Cohen geb Gottschalk
*7.5.1899 in Gelsenkirchen; ✡ 10.1.1945 im KL Stutthof
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf –
Adressen Gelsenkirchen, Wanner Straße 4
Heirat Adolf Cohen *3.2.1888 in Oldersum; Juli 1944 in Riga Kaiserwald
Tochter
Friedel Elfriede Cohen *30.1.1924 in Gelsenkirchen; Tod in Stutthof 1944
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit Ehemann und Tochter Friedel in Gelsenkirchen bei Minderheiten-Volkszählung
Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo,
24-26.1.1942 Verbringung der Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen in das Sammellager Ausstellungshallen am Wildenbruchplatz
27.1.1942 Chronik der Stadt Gelsenkirchen:
„In den städtischen Ausstellungshallen ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.
27.1.1942 Transport von Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga-Skirotawa
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
16.7.1943 Hilde Cohen auf der Frauenappell-Liste zum Antreten auf dem Blechplatz nach Auflösung der bisherigen Arbeitskommandos; die überwiegende Zahl der Außenlager des KL Kaiserwald wurden am 18.8.1943 eingerichtet
3. 11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto Riga
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Krebsbach-Aktion in Riga Kaiserwald; Tod des Ehemannes nach Selektion
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
10.1.1945 Tod im KL Stutthof; offizielle Diagnose Herzmuskelschwäche
Gedenken
–
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de900896
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006952
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de902115
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011