Wohl Karl Heinz

Karl-Heinz Wohl

* 4.6.1922 in Kattowitz; ✡ 22.10.1941 in Zasavica

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Fritz Wohl *12.4.1894 in Beuthen; ✡ 16.5.1945 in Theresienstadt

Mutter Trude Wohlgemuth *5.9.1898 in Berlin; ✡ Mai  

Großvater Salomon Wohl *7.4.1855 in Gleiwitz; ✡11.2.1942

Geschwister

Susanne Susy Wohl *13.1.1924 in Kattowitz; 12.1.2013 New York; oo Jens Peder Lang

Beruf

Adressen Berlin, Beuthenring 42, Hohenzollerndamm 13; Beuthen; Spreenhagen; Bielefeld

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 Karl-Heinz mit Mutter und Großvater Wohl in Beuthen bei Minderheiten-Volkszählung

1939 zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Gut Winkel

1939 Umschulungslager Bielefeld, Koblenzer Straße 4a

Der Kladovo-Transport Sonderhachschara Nr. 5

Vom Hechaluz Österreich organisierte Alijah beth u.a. mit 17 Chaluzim (13 Jungen, 4 Mädchen) aus Ahrensdorf; erstmals sollten auch Jugendliche unter 18 Jahren über die Donauroute, Schwarzes Meer, illegal nach Palästina gebracht

24./25.11.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag

Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava

12.12. 1939 weiter nach Bezdan

14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise

18.12.-30. 12.1939 in Prahovo

31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord

Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben

Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft

19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt

Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher

März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa

6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien

August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert

11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp

12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Vergeltungsaktion für 21 tote deutsche Soldaten

Karl Heinz auf der Liste der in Zasavica erschossenen Juden

Anfang Januar 1942 Frauen und Kinder des Kladovo-Transportes (ca. 750 – 800) aus dem KL Šabac deportiert in das von der SS verwaltete KL Sajmište

19. 3. bis 10. 5.1942 tägliche Fahrten eines Gaswagens mit 50 – 80 Opfer zur Erstickung mit CO-Gas

Das Schicksal der Familie

Schwester Susanne kann nach Schweden flüchten.

17.3.1943 Eltern auf dem 4. Großen Alterstransport I/90 von Berlin nach Theresienstadt, bevorzugte Deportierte sind Ehepaare von Frontkämpfern mit Verwundeten-Abzeichen

8.5.1945 beide Eltern befreit in Theresienstadt nach Eintreffen der Roten Armee

16.5.1945 Vater Fritz stirbt in Theresienstadt

18.5.1945 Vater Fritz auf dem Nationalfriedhof in Theresienstadt beigesetzt

2.10.1945 Mutter Gertrud auf einer Liste von Insassen im Lager Deggendorf

1945 Mutter Gertrud auf einer Liste des DP Camp Deggendorf zur Emigration nach Schweden angemeldet

Mutter Gertrud zu ihrer Tochter Susanne nach Schweden

6.-16.12.1946 Mutter Gertrud auf der SS DROTTNINGHOLM von Göteborg nach New York

16.4.1949 Schwester Susie heiratet in Kathrineholm, Schweden Jens Peder Lang (1923-1975)

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995503

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1181317

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7243); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/topic/1-1-15-1_8098505?s=Zasovica

https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5263654

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5135221

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11263136

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212728

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129110892

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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