Grünblatt Gertrud

Gertrud Grünblatt

*25.11.1915 in Pirmasens; ✡ vor 1945

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Peter Grünblatt ; ✡ 1932 in Pirmasens

Mutter Olga Grünblatt geb. Pakula *15.7.1870 in Lodz; ✡ 3.6.1942 in Sobibor

Geschwister

Adolf Grünblatt *27.11.1906 in Lodz; ✡18.4.1945 in Buchenwald; oo Rosa Abraham

Jakob Grünblatt *15.10.1910 in Pirmasens; 12.9.1942 von Mechelen nach Auschwitz

Liesel Lina Grünblatt *15.1.1918 in Pirmasens; ✡Febr. 2000 in Barnet, London

David Grünblatt Pirmasens; Emigration Argentina

Mitglieder der Familie Grünblatt in Pirmasens

Maria Grünblatt *1.5.1897 inLodz, Piotrkow

26. 9. 1913 Generalversammlung der Zionistischen Jugendgruppe Frankfurt; Vorsitzender D. Tachauer gab den Bericht. Der Vorsitzende verzichtete aus beruflichen Gründen auf eine Wiederwahl. Es wurde folgender Vorstand gewählt: Zahnarzt Nathan (Vorsitzender), Dr. Seligmann (2.Vorsitzender), Frau Bamberger, Frl. Grünblatt, Harburger, Dr. Adler, Max Gottstein und Rothschild.

Beruf Modistin; landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Pirmasens, Ringstraße 13, Mannheim; Halle/Saale, Humboldtstr. 52; Neuendorf; Hangelsberg

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1925 Vater Peter betreibt ein Konfektionsgeschäft in Pirmasens, Schützengartenstraße 3

17.5.1939 Gertrud Grünblatt in Mannheim bei Minderheitenzählung

17.5.1939 Olga, Adolf und Jakob Grünblatt in Pirmasens bei Minderheitenzählung

1939 Schwester Liesel nach England

1.9.1939 Räumung und Evakuierung der sog. „Roten Zone“; ca 200 Juden müssen ins Landesinnere ziehen „Rückwanderer“

4.9.1939 Umzug von Gertrud mit der Mutter Olga von Pirmasens nach Halle/Saale

Auswandererkartei; Ziel Chile

1.10.1939 Gertrud Grünblatt zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf

30.4.1940 sechs Juden werden aus Neuendorf verlegt ins Umschulungslager Gut Wulkow In Hangelsberg/Spree; Lagerleiter und Kolonnenführer ist Ernst Grünberger

1940 Adresse „Halle, z. Zt. Umschichtungslager Neuendorf“

November 1940 auf der Gehaltsliste in Hangelsberg, Wulkow

1941: „z. Zt. Wulkow „, „Landarbeiterin“

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;

20.3.1942 der Forstmeister in Hangelsberg richtet ein Protestschreiben gegen den angeordneten Abzug der jüdischen Waldarbeiter an den Landforstmeister

2.4.1942 Verhaftung von Gertrud Grünblatt in Hangelsberg

2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht

Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942

„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“

5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:

„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“

Deportation der Mutter ab Halle

30. 5./1.6./3.6.1942 Olga Grünblatt auf dem Transport Kassel ab Halle nach Lublin

Tod von Gertrud Grünblatt vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Israelitisches Familienblatt vom 30.9.1913, Frankfurt Main

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880075

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880078

https://www.gedenkbuch.halle.de/gbdatensatz.php?num=339

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot12.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt7.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt8.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185319

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185325

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185327

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185317

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/5185313

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5185307

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129818938

A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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