Greismann Ruben

Ruben Greismann

*21.2.1912 in Karlsruhe; ✡ 21.2.1912 in Ramat Gan

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater Shmuel Greismann *2.6.1877 in Rzeszow Galizien; ✡30.10.1939 in Leipzig

Heirat der Eltern 3. Mai 1906 in Karlsruhe

Mutter Chaja Hana Feit *4.2.1882 in Baligrod; ✡2.2.1960 in Israel

Geschwister

Hermann Hirsch Greismann *11.4.1907 in Karlsruhe; ✡1912

Jeshajahu Shaja Max Mendel Greismann *16.9.1908 in Karlsruhe; ✡1983 in Israel; oo 7.9.1940 in Tel Aviv  mit Sara Stein (*12.11.1913 in Berlin ✡21.5.2004 Tel Aviv)

Chana Reisel Greismann *28.7.1910 in Karlsruhe; ✡1975 in Frankreich; oo Moise Cwajgenbaum

Sacher Siegfried Greismann *27.8.1914 in Karlsruhe; ✡5.7.2001 in Israel

Wolf Zeev Greismann *16.2.1920 in Karlsruhe; ✡2010

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant; Arzt; Professor für Anatomie

Adressen Karlsruhe, Gartenstraße 11; Hattenhof

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Samuel, Kaufmann. Teilhaber Wäscheversand Greismann & Balitzer

1918-1926 Besuch der Volksschule in Karlsruhe

1933 Schwester Chana nach Metz, Heirat Moise Cwajgenbaum

1938 Vater Samuel, Mutter Chaja, Schwägerin Sara  auf einer Namensliste poln. Juden in Karlsruhe erfasst; „Aktion Arbeitsscheu Reich“

Die erste und zweite Polenaktion

28.10.1938 Vater in der ersten Polenaktion nach Zbaszyn abgeschoben.

17.5.1939 Mutter Chaja alleinstehend in Karlsruhe bei Minderheiten-Volkszählung

August 1939 Rückkehr von Samuel Greismann aus Zbaszyn nach Karlsruhe

September 1939 zusammen mit anderen jüdischen Karlsruhern begab er sich nach Leipzig, wo der polnische Botschafter schon 1938 über 1000 Juden auf dem Botschaftsgelände vor der Abschiebung bewahrt hatte. Die jüdische Gemeinde Leipzig stellte eine Notunterkunft in einer Turnhalle .

30.10.1940 Tod des Vaters Samuel Greismann in Leipzig, Innere Abteilung des Israelitischen Krankenhauses an fortgeschrittenem Nierenversagen, Urämie

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Ruben Greismann in den frühen 1930ern zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

1935 emigriert Ruben Greismann nach Palästina

27.3.1939 Einreise von Max und Sara Stein in Tel Aviv mit Arbeiterzertifikat Kategorie C/LS

Flucht der Mutter zur Tochter Chana nach Metz

1939 Mutter Chaja zur Familie der Tochter Chana nach Metz

10.4.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich und BENELUX-Staaten

1940 Mutter Chaja mit Familie der Tochter Chana nach Les Iselttes (Meuse) und schließlich nach Bordeaux, dem Sitz der aus Paris geflohenen französischen Regierung.

Bis zur Befreiung 1944 in Illegalität in Lyon

Tochter Chana Reisel Cwajgenbaum bleibt mit ihrer Familie in Frankreich

1947 Mutter Chaja emigriert zu den Söhnen nach Palästina

14.6.1943 ist Ruben Greismann Unterstützer/Bürge für die Einbürgerung des Bruders Max

Nach Studium der Humanmedizin Ruben Greismann Professor für Anatomie in Tel Aviv

Gedenken

Beisetzung auf dem Kiryat Shaul Cemetery, Tel Aviv

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/1305

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1582737

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11200771

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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