Aronsohn Josef

Josef Aronsohn

*12.11.1922 in Tarnowitz; ✡ 1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit polnisch, Staatenlos

Vater Isidor Aronsohn *7.2.1898 in Gorzno; ✡ 1.2.1943 in Auschwitz

Mutter Amalie Lindner *23.7.1889 in Hultschin; ✡  1.2.1943 in Auschwitz

Großeltern Joseph und Helene Aronsohn

Geschwister

Max Aronsohn *15.5.1915 in Scharley

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Tarnowitz; Ratibor, Niedertorstraße 3; Hattenhof; Kaisermühl

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Vater Isidor verhaftet im Novemberpogron

„Schutzhaft“ im KL Buchenwald; Häftlingsnurmmer 28901

5.12.1938 Vater Isidor entlassen aus dem KL Buchenwald

17.5.1939 Josef mit den Eltern und Bruder Max in Ratibor bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

12.9.1940 Josef Aronsohn zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

Die Auflösung der Hachscharalager 1941-1943

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg, Gehringshof; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde oder in Forsteinsatzlagern der Region verpflichtet.

21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lagr wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden

8.6.1941 Josef Aronsohn abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof in das Forsteinsatzlager Kaisermühl bei Frankfurt/Oder gemeinsam mit drei Chaluzim Alfred Kaufmann, Herbert Baer und Arnold Stern

2.4.1942 Verhaftung von Josef Aronsohn mit 17 Chaluzim im Forsteinsatzlager Kaisermühl

2.4.1942 Verhaftung von gut 60, besonders älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen Bewohner des Landwerks Neuendorf; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.

3.4.1942 Deportation auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht; Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, verzeichnete in seinem Tagebucheintrag vom 5.4.42: „Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“

Tod von Werner und Kläre Abel vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt

Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942

„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“

Tod in Auschwitz 1942

Deportation der Eltern über Theresienstadt nach Auschwitz

4.12.1942 Eltern ab Oppeln auf Transport XVIII/3 nach Theresienstadt

29.1.1943 Eltern auf Transport Ct von Theresienstadt nach  Auschwitz

Gedenken

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833347

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de998405

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833378

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11204306

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4964830

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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