Eiba Emma

29.9.1921 in Hannover; ✡ 1942/43 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Vater Abraham Eiba *13.1.1883 in Warschau; ✡ nach 1940 in Warschau

Mutter Zipora Cypra Abe/Ebe *13.1.1881 in Warschau; ✡ nach 1940 in Warschau

Geschwister

Rivka Eiba *23.7.1910 in Warschau; Überlebende in Palästina; oo Max Wirsanski

Paula Eiba *4.8.1917 in Hannover; Überlebende in Palästina;

Nicha Eiba *18.3.1919 in Hannover; Überlebende in Palästina; oo Schauer

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Hannover; Hattenhof Nr. 36; Steckelsdorf

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Schwester Nicha emigriert nach Palästina

28.10.1938 Eltern abgeschoben nach Zbaszyn in der ersten Polenaktion

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Oktober 1939 Auflösung des Internierungslagers Zbaszyn; die Eltern ziehen nach Warschau

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Emma Eiba 1938/1939 mit Schwester Paula zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

17.5.1939 Emma Eiba mit Schwester Paula bei Minderheiten-Volkszählung auf dem Gehringshof

1939 Antrag auf Auswanderung nach Palästina bei der Devisenstelle

Alijabeth auf der SS HILDE

Schwester Paula emigriert nach Palästina;

12.10.1939 Bahnfahrt von Berlin über Frankfurt und Passau nach Wien; die zweite Hälfte des Transportes kam von Breslau nach Wien

14.10. 1939 Ankunft in Wien, über die Schwarzmeerroute Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

22.1.1940 Ankunft vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Britische Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 mit Bussen in das Internierungslager nach Athlith verbracht

1940 Paula Eiba bei Schwager Max Wirsanski im Kwuzat Motzkin

Wechsel ins Lager Steckelsdorf Ausbau

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nungen in „Jü­di­sches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager  z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.

Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet

Emma Eiba abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof in das ehemalige jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II

15.9.1941-18.4.1942 Zwangsarbeit von Emma Eiba in der Rathenower Reißverschlußfabrik

24.5.1942 Auflösung von Steckelsdorf; alle Chaluzim verhaftet
11.7.1942 abgemeldet aus dem Landwerk Steckelsdorf – Ausbau bei Rathenow „Abwanderung“

13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz

„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“

Keine weiteren Daten bekannt, Todesdatum unbekannt

Gedenken

27.5.1956 Pages of Testimony für Emma und die Eltern von Schwester Rivka Wirsanski

Pages of Testimony für Emma und die Eltern von Schwester Nicha Eiba

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de854044

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de854041

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de854046

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420711-Magdeburg8.jpg

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940-1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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