Adler Hannelore

Hannelore Adler

*5.6.1924 in Frankfurt; ✡ vor 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Wilhelm Feindel, Frankfurt

Mutter Klara Adler *8.11.1905 in Gebweiler; ✡1943 in Auschwitz

Geschwister keine

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Frankfurt; Hattenhof; Steckelsdorf

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

4.7.1926-1939 untergebracht im Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge, Frankfurt

17.5.1939 Hannelore in Frankfurt bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

14.11.1940 Hannelore Adler zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lagr wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden

8.6.1941 Hannelore Adler mit einer größeren Gruppe abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof, da zu diesem Zeitpunkt die anstehende Auflösung bereits absehbar war.

Hannelore Adler abgemeldet nach Steckelsdorf.

Die Deportation der Steckelsdorfer nach Auschwitz am 11.7.1942

21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung des Landwerks Steckelsdorf, fast alle Chaluzim sollen nach Berlin in das Sammellager Alte Synagoge Levetzowstraße verbracht werden

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow: Kurt Silberpfennig sollte wegen seiner Leitungsfunktionen zunächst in Steckelsdorf verbleiben, entscheidet sich dann aber wegen seiner Verantwortung für die Jugendlichen, sie auf dem Transport am 11.7.1942 zu begleiten

11.7.1942 52 Chaluzim aus dem ehemaligen jüdischen Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz;

„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann habenwir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“

Gedenken –

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de828294

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/128450688

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.platz-der-vergessenen-kinder.de/assets/de/1/Ff_Kinderhaus_HT24.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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