Manuel Emanuel Nachum Adler
*5.4.1924 in Burgpreppach; ✡ 10.6.1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Ephraim Adler *15.1.1886 in Burgpreppach; ✡ 7.3.1943 in Auschwitz
Mutter Lina Klebe *13.4.1898 in Rhina; ✡ 4.3.1943 in Auschwitz
Großeltern Emanuel Nachum Adler (1855-1910) oo in 2. Ehe 1882 Gitel Agathe Joel (* 9.9.1858 in Frankfurt, ✡1941 in Rehovot)
Erste Frau des Großvaters war Sara Friedmann (*13.4.1841; ✡22.9.1876)
Zeitschrift „Der Israelit“ vom 25. Oktober 1876 zum Tod von Sara Adler
Großeltern Samuel Klebe und Selma Tannenbaum
Großonkel Simon Tannenbaum *9.11.1866 in Mannsbach; ✡11.11.1924 in Recklinghausen
Tante Mirjam Adler *11.3.1889 in Burgpreppach; ✡ 1943 in Auschwitz
Onkel Abraham Adler *12.6.1890 in Burgpreppach; ✡16.6.1942 in Sobibor
Cousin Heinz Klebe *3.3.1920 in Köln; Ahrensdorf; ✡ 4.8.2017 in Malmö
Geschwister keine
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Burgpreppach; Hattenhof; Berlin, Wallnertheaterstraße 36
Heirat ledig
Kinder –
Zeitschrift „Der Israelit“ vom 25. Oktober 1876
Weiterer Lebensweg
1924 Onkel Abraham Vorsteher der Synagogengemeinde
1930 Besuch der Israelitischen Elementarschule Burgpreppach
10.11.1938 Vater und Onkel Abraham verhaftet in Novemberpogrom
24.11.1938 Vater mit Onkel Abraham in „Schutzhaft“ im KL Dachau; Häftlingsnummern 30614 und 30640
12.12.1938 Entlassung des Vaters und Onkel Abraham aus dem KL Dachau
17.5.1939 Manuel mit den Eltern sowie Onkel Abraham und Tante Miriam in Burgpreppach bei Minderheiten-Volkszählung
18.11.1939 Vater Ephraim abgemeldet nach Berlin; Umzug der Eltern und Onkel Abraham und Tante Miriam nach Berlin in die Wallnertheaterstraße 36
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
10.4.1941 Manuel Adler zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennungen in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernteeinsatzlager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.
Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet
9.10.1941 Manuel Adler abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Berlin
13.6.1942 Onkel Abraham auf dem 15. Osttransport in die KL Majdanek und Sobibor
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
1.3.1943 Mutter Lina mit Tante Miriam auf dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz
In einem Fernschreiben beschwerte sich Arbeitseinsatzführer Schwarz beim SS-WVHA:
„Wenn die Transporte aus Berlin weiter mit so vielen Frauen u. Kindern nebst alten Juden anrollen, verspreche ich mir im Punkt Einsatz nicht viel. Buna braucht vor allen Dingen jüngere bzw. kräftige Gestalten.“
4.3.1943 Manuel mit dem Vater in der Berliner Fabrikaktion auf dem 34. Osttransport nach Auschwitz
Arbeitseinsatzführer Schwarz berichtet in einem Fernschreiben an das SS-WVHA:
„Transport aus Berlin, Eingang 5.3.43, Gesamtstärke 1128 Juden. Zum Arbeitseinsatz gelangten 389 Männer (Buna) und 96 Frauen. Sonderbehandelt wurden 151 Männer u. 492 Frauen u. Kinder.“
5.3.1943 Nach Ankunft in Auschwitz wird Manuel noch zur Zwangsarbeit selektioniert und bekommt eine Häftlingsnummer in den linken Unterarm tätowiert
10.6.1943 Tod von Manuel Adler in Auschwitz
Gedenken
12.1.1956 Pages of Testimony von Cousin Chaim Adler
Stolpersteine
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1052320
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1052161
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1052075
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1052340
http://www.alemannia-judaica.de/burgpreppach_synagoge.htm
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385337
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212672
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212442
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf