Heinz Klebe
*3.3.1920 in Köln; ✡ 4.8.2017 in Malmö
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Karl Klebe *25.6.1884 in Rhina; ✡17.3.1941 in Köln, israelitisches Asyl
Mutter Klara Friedmann *10.11.1890 in Berkach; ✡ 5.5.1942 in Chelmo
Onkel Josef Lebenstein (1886-1944) oo Tante Paula Friedmann (1894-1944)
Cousin Heinz Friedmann *27.2.1919 in Römhild, Stolp; ✡31.1.2006
Entfernter Cousin Josef Klebe *1.3.1917 in Rhina; ✡24.7.1942 in Maly Trostinec
Geschwister
Margot Minna Klebe *10.5.1926 in Köln; April 1942 im Ghetto Lodz
Margot Klara, Karl und Heinz Klebe ca 1934
Beruf –
Adressen Köln, Hansaring; Ahrensdorf; Malmö
Heirat 19.9.1948 in Malmö Margit Mirro Hust *10.3.1924 in Strimtura; ✡17.10.1989
Kinder
Rose-Marie Klebe *1951
Weiterer Lebensweg
Hof Stern Westercappeln zur Hachschara
20.10.1936 abgemeldet aus Westercappeln nach Ahrensdorf
21.10.1936 zur Hachschara (offizielle Eröffnung) in das Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair)
31.3.1937 steht er auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann
März 1938 Passverlängerung in Jüterbog
Sommer 1938 zwei Transporte aus Ahrensdorf nach Schweden.
Heinz Klebe zunächst noch zum Abschied von seinen Eltern nach Köln
November 1938 von Ahrensdorf allein ab Trebbin über Berlin, Stettin
In Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.
Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby nahe Helsingborg
Zunächst auf den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun; anschließend nach Kristianstad.
19.9.1948 in Malmö Heirat mit Margit Mirro Hust, KL-Überlebende
Nach dem Krieg in Schweden als Betriebswirt tätig
Schicksalswege der Familie
17.3.1941 Vater stirbt im Krankenhaus in Köln, „israelitisches Asyl“
22.10.1941 Deportation der Mutter und Schwester Margot von Köln in das Ghetto Lodz
5.5.1942 Mutter und Schwester Margot von Lodz in das Vernichtungslager Kulmhof
20.7.1942 Deportation des Cousins Josef Klebe von Köln nach Minsk/Maly Trostinec;
Als Erzieher im jüdischen Waisenhauses Lützowstraße begleitet Josef Klebe die Deportation der Kinder aus dem Sammellager St. Apernstraße29/31.
118 der 335 Kinder des Transports waren noch keine zehn Jahre, 11 Kinder unter einem Jahr alt. „Wir kehren wieder“, sangen die Kleinen aus dem jüdischen Kinderheim bei der Abfahrt.
24.7.1942 Massenerschießung des gesamten Transports im Wald von Blagowszscina
Gedenken
Grabstein für Karl Klebe auf dem jüdischen Friedhof Köln
Stolpersteine für Klara, Minna und Josef Klebe in Köln, Hansaring 109 und Lützowstraße 5
Quellen
Personenkarten-Liste Hof Stern, Westercappeln, ca. 1940
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1225127
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de898750
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de898795
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12661446
https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?sfrom=1214&s=2460&id=8012&buchstabe=K
http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/bericht-transport/transport-20071942-koeln.html
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015