Heimann Julius

Julius Ulrich Heimann

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Max Heimann *23.8.1882 in Bopfingen; ✡ Riga Jungfernhof

Mutter Sali Hellmann *15.10.1880 in Marktbreit; ✡ Riga Jungfernhof

(Laut Cousin war die Mutter: Irma Gutmann)

Geschwister

Max Heimann *23.8.1923 (?) in Oberdorf

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Oberdorf; Ahlem; Hattenhof

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Zur Gärtnerausbildung in der Israelitischen Gartenbauschule Hannover Ahlem

17.5.1939 Julius Heimann in Ahlem bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 auch erfasst in Oberdorf mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

6.10.1940 Julius Heimann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

25.3.1941 Julius Heimann abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof

Rückkehr nach Bopfingen

26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart

1.12.1941 Transport mit den Eltern vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga

4.12.1941 Ankunft von 1013 Juden, Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof

13.12.1941 200 (-500) junge Männer aus dem Jungfernhof zum Aufbau nach Salaspils

26.3.1942 „Dünamünde-Aktion“ im Jungfernhof; 1800 Juden im Wald von Bikernieki erschossen

Ende März bleiben nur 450 kräftige Arbeiter im Jungfernhof zurück; die übrigen werden ins Ghetto Riga eingewiesen.

Vermutlich wurde Julius Heimann mit der ersten Gruppe aus dem Jungfernhof nach Salaspils geschickt und ist dort nach kurzer Zeit wie die meisten wegen der extrem harten Bedingungen umgekommen. Der Cousin Martin Heimann nennt mit 1942 das korrekte Todesjahr, verwechselt aber Salaspils mit Stutthof, wo Julius Heimann nie war.

Die Eltern sind vermutlich in der ersten Dünamünde Aktion im Jungfernhof im Hochwald von Bikernieki erschossen

Gedenken

5.8.1971 Pages of Testimony von Cousin Martin Heimann

Quellen

https://www.gedenkstaetten-bw.de/fileadmin/gedenkstaetten/pdf/liste_orte_namen_riga.pdf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855584

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855716

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855833

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385338

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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