Oppenheimer Leo

Leo Oppenheimer

*25.8.1921 in Schwarzenborn, Ziegenhain; ✡ 8.3.2003 in New York

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Siegfried Oppenheimer *8.4.1894 in Altenlotheim; ✡ Juli 1944 in Riga

Heirat der Eltern 11.2.1921 in Kirchlotheim

Mutter Recha Stein *29.10.1891 in Schwarzenborn; ✡ 13.1.1935

Stiefmutter Jenny Baumann *29.6.1900 in Lauterbach; ✡ Juli 1944 in Riga

Geschwister

Julius Oppenheimer *16.1.1923 Schwarzenborn; ✡ 5.7.1988 in NY; oo Ellen Katzenstein(1932)

Marga Oppenheimer *10.8.1925 in Schwarzenborn; ✡ 1.6.1965 in New York; Kalman Nissel

Martin Oppenheimer *17.9.1930 in Schwarzenborn; ✡ August 1942 in Riga

Nichte Roswitha Rosita Michelle Oppenheimer *5.11.1946 in Kassel; oo Donachie

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Schwarzenborn; Hattenhof; Kassel, Brasselsbergstraße 27

Heirat 25.11.1948 in New York mit Lore Pels *21.9.1926 in Hannover; ✡28.7.2018 in Bronx NY

Lore Oppenheimer und ihr Bruder Erwin als Kinder am Goetheplatz
Quelle: Repro Städtische Erinnerungskultur

Kinder

Rose Oppenheimer *24.3.1950 in NY; oo Richard Curtis (*1949)

Shirley Oppenheimer *23.11.1955 in NY; oo Mitchell Katz (1955-1987)

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

10.6.-29.10 1939 gemeldet in Kassel

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

30.10.1939 Leo Oppenheimer zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

25.7.1940 Leo Oppenheimer abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Kassel

6.8.1940 -3.12.1941 Zwangsarbeit als Pflasterer bei der Fa. Georg Fehr

Die Deportation nach Riga

8.12.1941 Verbringung ins Sammellager nach Kassel, über Nacht im Sammellager Turnhalle der Bürgerschule für Jungen, Schillerstraße

9.12. 1941 Leo mit dem Vater, der Stiefmutter Jenny und den drei Geschwistern, auf dem „Gesellschafts-Sonderzug Reichssicherheitshauptamt“, Zugnummer „Da 36“ ab Kassel über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa, insgesamt mit 1034 Juden

12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

8.9.1944 Bruder Julius für 4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“, Code „Z“; Buchenwald-Häftlingsnummer 82144

8.9.1944 Bruder Julius verlegt mit einer großen Gruppe von Riga-Häftlingen ins Arbeitskommando „Wille“, Hydrierwerke in Tröglitz, Braunkohleverflüssigung der BRABAG

Die Räumung des Buchenwald -Außenlagers Wille

7.4.1945 Befehl der SS, das Lager Tröglitz zu räumen; 3000 Häftlinge deportiert in offenen Güterwaggons mit dem Ziel KZ Theresienstadt

Rückkehr nach Kassel

24.10.1945 Leo mit Schwester Marga und Bruder Julius nach Kassel, Brasselsbergstraße 27

5.-18.4.1947 Leo Oppenheimer auf der USS ERNIE PYLE von Bremen nach New York

Lore Pels zu einem Onkel in die USA

Lore Pels Präsidentin der „Gesellschaft der Überlebenden des Rigaer Gettos“

1959/60 betreiben die drei Geschwister Julius, Leound Marga ein Wiedergutmachungsverfahren

Gedenken

4.11.1977 Page of Testimony für Bruder Martin von Leo Oppenheimer

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de940885

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de940764

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de940611

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385340

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6747963

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-15.jpg

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7327); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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