Alexander Wolff
*13.2.1919 in Hamburg; ✡ 9.8.1993 in Tel Aviv
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Wolf Waldemar Wolff *21.4.1883 in Hamburg
Mutter Meta Elsässer *23.7.1882 in Frankfurt
Großeltern Simon Wolff und Sofia Cohen
Großeltern Alexander Elsässer und Johanette Hess
Geschwister
Blanka Wolff *29.5.1913 in Hamburg; oo Hahn
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Hamburg; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Vater verhaftet in Hamburg im Novemberpogrom
„Schutzhaft“ des Vaters Internierung im KL Sachsenhausen
17.5.1939 Alexander Wolff in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Eltern mit Schwester Blanka Wolff in Hamburg Harvestehude, Klosterstern bei Minderheiten-Volkszählung
7.7.1939 Passausstellung für die Eltern in Hamburg
29.9.1939 Alexander Wolff, seine Eltern und Schwester Blanka erfasst in Hendon, Middlesex, England bei britischen Census
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
1939 Alexander Wolff zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
28.10.1938 4 Chaluzim mit polnischem Pass verhaftet in Steckelsdorf, ausgewiesen in der ersten Polenaktion und nach Zbaszyn deportiert
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.
21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald
Sommer 1939 Flucht nach England
29.9.1939 Alexander Wolff, seine Eltern und Schwester Blanka erfasst in Hendon, Middlesex, England bei britischen Census
6.1.1940 Einreise der Eltern in Haifa mit Kapitalistenzertifikat Kategorie A/1
11.2.1942 Einbürgerung der Eltern in Palästina
Gedenken
Pages of Testimony
Beisetzung auf dem Kiryat Shaul Cemetery, Tel Aviv
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Einreiselisten Israel
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020