Fleischmann Arno

*29.4.1920 in Berlin; ✡ 22.10.1963 in Lerum, Schweden

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Julius Fleischmann *3.4.1884 in Pfungstadt; ✡ 8.7.1943 in Theresienstadt

Mutter Sophie Lewin *18.4.1889 in Nekla; ✡ 21.5.1944 in Auschwitz

Geschwister

Eva Fleischmann *11.1.1922 in Berlin; Überlebende

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin, Rosenthaler Straße 43 und Essener Straße 23; Hattenhof Nr. 36;

Heirat 2.2.1958 in Lerum mit Elsabe Ingrid Larsberg *19.7.1936 in Lübeck; ✡2.4.2000 in Göteborg

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

13.4.1926 Einschulung der jüdischen Volksschule in Berlin, Rykestraße; die Schule gehörte zum Bereich der einzigen Synagoge im Berliner Osten (Prenzlauer Berg). Im Vorderhaus befanden sich die III. Volksschule des »Jüdischen Schulvereins e.V.« und die VI. Religionsschule der Jüdischen Gemeinde mit etwa 500 Schülern.

1926-1934 acht Jahre jüdische Volksschule

17.5.1939 Arno Fleischmann in Hattenhof bei Minderheiten-Volkszählung

Schwester Eva Fleischmann als Kinderpflegerin in Frankfurt gemeldet

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Arno Fleischmann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

11.6.1939 Arno Fleischmann mit Alex Isaak Frank und Albert Roer abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Schweden

Arno Fleischmann in Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung –  und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov; vermutlich war Hannelore in Kristinehov untergebracht, da die Visa-Verlängerungen in der Nähe, nämlich in Malmö erfolgten.

Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby

Die Deportation nach Theresienstadt

28. 5.1943 beide Eltern auf dem 90. Alterstransport I/95 von Berlin nach Theresienstadt

Schwester Eva wohl kurz zuvor untergetaucht; 1945 im DP Lager Crailsheim

8.7.1943 Tod des Vaters in Theresienstadt

18.5.1944 Mutter Sophie auf Transport Eb von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

Beisetzung von Arno und Elsabe Fleischmann dem Friedhof Lerum´s Kyrkogård

Stolperstein für Onkel Felix Fleischmann in Berlin, Rosenthaler Straße 32

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1013137

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1013268

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12653477

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11230115

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4981022

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.mappingthelives.org/bio/af0231e7-231d-458a-9bed-0e67757a47d3

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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