*4.8.1891 in Burgsinn; ✡ 30.10.1954 in New York
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Isak Stein *21.6.1856 in Burgsinn; ✡ 17.1.1906 in Burgsinn
Mutter Amalie Blum *7.2.1868 in Burgsinn; ✡ 19.9.1942 in Treblinka
Geschwister
Arnold Stein *16.1.1890 in Burgsinn; ✡Juli 1974 in Queens; oo Gertrud Rosenthal
Beruf Landwirt
Adressen Burgsinn; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat 16.5.1923 Eva Erna Katz *10.9.1898 in Bibra; ✡1.1.1980 in Queens
Kinder –
Luise Suse *14.11.1925 in Würzburg
Werner Stein *23.8.1928 in Burgsinn; ✡12.5.1938 in Burgsinn
Hans Norbert Stein *30.11.1929 in Würzburg
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Sohn Hans im Kinderheim in Berlin, Prenzlauer Berg bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
Ludwig und Erna Stein in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Täger ist der BACHAD, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig
Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann
10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.
21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald
1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
1941 Ehepaar Ludwig und Erna mit den Kindern Suse und Norbert auf dem Landweg über Südfrankreich, Barcelona nach Lissabon
![](http://spurenimvest.de/wp-content/uploads/2024/06/grafik-142.png)
20.8.-2.9.1941 Ehepaar Ludwig und Erna mit den Kindern Suse und Norbert auf der SS MOUZINHO von Lissabon nach New York
![](http://spurenimvest.de/wp-content/uploads/2024/06/grafik-143.png)
Zieladresse Bruder Arnold Stein
Keine weiteren Daten bekannt
Gedenken
–
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
New York, Passagierlistenbuch Indizes 1906-1942 – Erna Stein
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6574); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020