Wiener Harry

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Leo Leib Moses Wiener *12.12.1887 in Sokolowka; ✡ vor 1945 in Polen

Mutter Klara Geller *29.5.1892 in Stanislau; ✡ vor 1945 in Polen

Cousin? Josef Wiener *1.4.1924 in Berlin; ✡ 5.6.1945 in Theresienstadt

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

21.4.1927 Einschulung in die Jüdische Volksschule

31.3.1931 Wechsel auf das Adass Realgymnasium

17.5.1939 Harry und Josef Wiener in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Werner Hoffbauer, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

Madrichim 1939/40 Chaim Grosz, Joachim Lippmann und Richard Heymann

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

Zweite Polenaktion in Steckelsdorf

30.6.1939 beide Eltern nach Polen ausgewiesen

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Reichsweite Verhaftung polnischer Männer und Juden mit polnischer Herkunft als „feindliche Ausländer“

9.9.1939 Verhaftung von Harry Wiener und Max Biron im Landwerk Steckelsdorf

Sept. -10.11.1939 Inhaftierung im Gerichtsgefängnis Rathenow;

Transportbewachung am 10.11.1939 von Rathenow nach Sachsenhausen

10.11.1939 Transport im Gefangenen Sammelwagen der Reichsbahn/Bus nach Sachsenhausen

10.11.1939 -5.9.1940 Inhaftiert im KL Sachsenhausen

6.9.1940 Verlegung ins KL Dachau,

Aufnahmebuch Dachau; Häftlingsnummer 18787

Kontaktperson Richard Heymann, Madrich in Steckelsdorf

23.1.1941 Verlegung ins KL Neuengamme

Häftlingseuthanasie 14f13

Juni 1942 Verlegung von Harry Wiener in der Tötungsanstalt  „Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg“ im Rahmen der Aktion „Häftlingseuthanasie 14f13“

Juni 1942 Tod von Harry Wiener in der Tötungsanstalt  Bernburg  durch CO-Gas

Todesdatum (25.6.1942), Todesort und Ursache gefälscht in der Sterbeurkunde

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1179681

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1179728

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1183376

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1183329

https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de

https://hamburger-euthanasie-opfer.de

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/3488093

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/4115831

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://www.mappingthelives.org/bio/6d91f5d2-1780-4203-bb80-a214a703bd9b

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Joel König (Ezra Ben Gershom), Den Netzen entronnen, Vandenhoeck u. Ruprecht 1967

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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