Bacia Aharon

Aharon Bacia

*24.12.1923 in Sosnowiec; ✡ März 2007

Religion jüdisch

Vater Israel Zusha Bacia ; ✡ 11

Mutter Chaya Duba Kirschenbaum; ✡ 11

Geschwister

Älterer Bruder, starb mit drei Jahren

Beruf

Adressen Sosnowiec; Bergen Belsen; Hattenhof Nr. 36; Antwerpen; Kibbuz Afikim; Kibbuz Netzer Sereni

Heirat 14.6.1946 in der Kinneret-Kolonie am See Genezareth mit Rivka Kuperberg

Kinder drei

Zipora Bacia *Jan 1949; oo Zion Cohen

Nurit Chaja Bacia *Mai 1953

Weiterer Lebensweg

Grundschule an der Misrachi-Schule, die von seinem Onkel Fischel mitbegründet wurde

Ab der 5. Klasse Wechsel in die staatliche Volksschule, wo kein Schulgeld erhoben wurde

Mitglied der Hashomer-Jugendbewegung

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Gescheiterter Fluchtversuch aus dem grenznahen Sosnowiec nach Olmütz und Rückkehr nach Sosnowiec

Ausbildung und Arbeit in einem Spielzeugladen, Kündigung 1941

1.10.1941 Eröffnung des Ghetto Sosnowiec (12.8.1943 Liquidierung)

1941/1942 Stellenwechsel in das Werk Sosnowiec  der Großschreinerei „Hubertland“ in Bunzlau

10.5.1942 Aarons Mutter auf der ersten Deportation von 1500 Juden aus Sosnowiec nach Auschwitz

Mai 1943 Schließung der Schreinerei und Verlegung der 150 Arbeiter in die Hauptfabrik nach Bunzlau, hier werden Spinde für Kasernen und Flugzeugattrappen gebaut.

1.- 12.8.1943 Liquidierung Ghetto Sosnowiec

1944 Arbeitslager Bunzlau wird zum Außenlager des KL Groß Rosen; verbunden mit einer Selektion durch die SS, der die Hälfte zum Opfer fällt

1.1.1945 noch im Außenlager Bunzlau an der Sperrholzmaschine

2.1.1945 Evakuierung des Außenlager Bunzlau, Todesmarsch nach Bergen-Belsen

14.4.1945 Befreiung in Bergen Belsen

Verlegung in eine Wehrmachtskaserne bei Celle

Motek Nussbaum stellt ihm Rebecca Rivka Kuperberg vor, die beiden verlieben sich und beschließen sich der NOHAM-Gruppe in Bergen-Belsen anzuschließen.

Mitte August 1945 Rifka Kuperberg mit 20 Chalzim der NOHAM- Gruppe aus Bergen-Belsen in den „Kibbuz Buchenwald“ auf den Gehringshof, u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Manci Ferenc/Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zisner, Anna Adler, Esther Loewy, Margot Edel.

Aharon verbleibt als Organisator der Alija für NOHAM in Bergen Belsen.

22.11.1945 Beratung von Aharon Bacia mit vier Soldaten der Jewish Brigade auf dem Gehringshof kommen (u. a. Naftali Unger, Chaim Ben Asher) mit dem Ergebnis: die illegale Ausschleusung von 60 Ma’apilim über Bergen-Belsen , Eindhoven nach Antwerpen; Aharon Bacia bereitet in Bergen Belsen die Unterbringung der 60 Gehringshöfer Chaluzim vor, bevor es nach etwa zwei Wochen Wartens gelingt, die in Uniform gesteckten Chaluzim  mit Militär-LKW nach Antwerpen zu schleusen.

24.12.1945-Ende Januar 1946 BRICHA -Schleuseraktion mit Isi Philipp im Dreiländereck; bei Kaldenkirchen bringen sie ca 600 Chaluzim über die Grenze in die Niederlande.

Nach zwei Monaten Wartens in den zwei Quartieren der Jewish Brigade fahren sie in einem großen Militär-LKW-Konvoi nach Marseille; von dort gelangen sie auf der SS TEL HAI nach Haifa.

Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta ein schützendes Hafen suchen

Nach wenigen Tagen in Atlith geht die „Kibbuz Buchenwald“-Gruppe, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontigente anzurechnen.

Der nicht religiöse Kibbuz Afikim zählte 1946 etwa 670 Bewohner. Aharon arbeitet in der Sperrholzfabrik Kalat; er tritt in die HAGANAH ein; wird Schatzmeister der Buchenwald-Gruppe

14.6.1946 Heirat von 5 Brautpaaren am See Genesareth, dazu gehören Aharon und Rifka Kuperberg sowie Aharon Ahuvia und Lola Sultanik

17.6.1946 „Nacht der Brücken“ Palmach-Kämpfer sprengen 11 Brücken

29.6.1946 „Black Sabbath“, „Operations Agatha und  Broadside“ der Briten gegen die Anschläge des PALMACH und der HAGANAH; eine britische Fallschirmjägereinheit stürmt den Kibbuz Afikim, Palmach -und Haganah-Männer unter Kommandant Zwi Tzur (Chera) werden verhaftet und in das britisches Internierungslager Rafah gebracht; zu den 2500 Verhafteten gehören 10 „Buchenwalder“-Chaluzim u.a. Oscar Wassermann. Nach zwei Monaten können die Inhaftierten nach Afikim zurück.

7.9.1947 Ankunft von Aharon Bacia mit einer ersten Gruppe von 16 Chaluzim aus der Kibbuz Buchenwald-Gruppe in Afikim nach Rishon LeZion

9.5.1948Besetzung der von den Briten geräumten Spohn-Farm durch das 52. Bataillon der Givʿati-Brigade (Namensgebung nach dem Verwalter der Jahre 1894-1917 Matthäus Spohn, arabischer Name „Bir Salim“)

14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs

Mai/Juni 1948 Mitglieder des Kibbuz erhalten den militärischen Auftrag die benachbarte verlassene Spohn-Farm zu verteidigen

20.6.1948 die erste Gruppe von sechzehn Mitgliedern des Kibbuz Buchenwald, bewaffnet mit tschechischen Gewehren, auf die Spohn-Farm; nach 3 Monaten Kriegsdienst konnten die Verteidiger der Farm ihre Frauen und Kinder nachziehen; später beantragen sie bei der Sochnuth, dass ihnen die Farm in Erbpacht zugesprochen wird.

Neben den landwirtschaftlichen Projekten wird eine Metallwerkstatt zur Herstellung von Eisenbetten für die Jewish Agency eröffnet, wo Aharon Bacia ein Jahr arbeitet.

1948 Aharon Bacia zwei Monate in der Zentrale der MAPAI (linkszionistische Partei, Ben Gurion))

23.8.49 Generalversammlung des Kibbuz: Aharon Bacia, Moishe Rigstein und David Furman in die Geschäftsführung von Netzer gewählt

15.9.1949 Aharon zum Schatzmeister bestimmt

1951Aharon Leiter der Bauabteilung; Schatzmeister werden Oscar Wasserman und Peter Giora

1956-1960 wieder Schatzmeister des Kibbuz

1960 Leiter der Metallfabrik; Bau von Feldküchen für die israelische Armee (IDF); Vertrag über die Lieferung von 1000 Feldküchen für Armee des Iran; gepanzerte Fahrzeuge für die IDF

Später weltweite Expansion in der Produktion von Containern

1985 Rückzug aus der Leitung der Netzer-Sereni-Metallwerke

1985 -1988 mit Ehefrau Rivka nach Amsterdam, zum Aufbau eines europäischen Büros für die Metallwerke

1996 auf Einladung der Stadt in Hannover; dort feiern Aaron und Rebecca Bacia ihre Goldene Hochzeit

1996 mit Herzinfarkt im Krankenhaus; Bypass-Operation; später noch Resektion eines großen Aneurysma des linken Ventrikels, von der er sich nur langsam  erholt

3.9.1996 Beschluss des Kibbuz, die Metallwerke zu verkaufen

1999 Beschluss zur Aufgabe des Kibbuzprinzips für Netzer Sereni

2000-2005 Aharon Vorstandsmitglied bei der Zeitung Maariv

März 2007 Tod in Israel

Gedenken

Aharon Bacia, Eine Lebensgeschichte; 2010

Quellen

Aharon Bacia, Eine Lebensgeschichte; 2010

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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