Mayer Hildegard

Hildegard Mayer geb. Salm

*19.6.1915 in Köln; ✡ 30.9.1995 in Bonn

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hugo Salm *16.8.1876 in Neuss; ✡4.4.1920 in Köln

Heirat der Eltern 1.7.1910 in Kassel

Mutter Sara Bloch *7.1.1883 in Wehlheiden; ✡ ?

Geschwister

Liselotte Ruth Salm *11.4.1911 in Köln; oo Wilhelm Simon Hirsch

Beruf Sekretärin

Adressen Köln; Honnef; Bonn, Estermannstr. 133, Kapellenstraße 6; Meckenheimer Straße 30

Heirat  1938 Rechtsanwalt Dr. jur. Siegmund Mayer *6.12.1883 in Bonn, Rheindorf; ✡Okt 1944 in Auschwitz

Kinder

Stiefsohn Dr. Max Mayer *30.8.1913 in Bonn; ✡22.1.2005 in London

Weiterer Lebensweg

18.4.1937 Eva Irma Harff, die erste Frau von Siegmund Mayer stirbt nach langer Krankheit im St. Josef Hospital in Bonn Beuel

10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

Dezember 1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

Ostern 1921 Einschulung in die Volkschule

Bis 1935 Besuch einer Mittelschule

1935-1937 Handelsschule

1937- November 1938 in Bad Honnef

November 1938 – Juni 1941 Bonn

17.5.1939 in Bonn bei Minderheiten-Volkszählung

13.10.1939 Tod des Schwiegervaters Gustav Mayer in Bonn

Das Judenghetto Kloster „Maria Hilf“ in Endenich

30. 4.1941 Beschlagnahme des Klosters „Maria Hilf“ in Endenich, Bonn, Kapellenstraße 6 durch die Bonner Gestapo in der Aktion „Klostersturm“; 140 Benediktinerinnen des Ordens „Zur ewigen Anbetung“ müssen innerhalb von einer Stunde das Kloster räumen.

Juni 1941 Siegmund Mayer wird Leiter der „Jüdischen Selbstverwaltung“ des als Internierungslager genutzten, beschlagnahmten Klosters in Endenich. Sein Elternhaus in der Estermannstr. 133 wird zu diesem Zeitpunkt schon als „Judenhaus“ für die zwangsweise Unterbringung jüdischer Einwohner aus dem Bonner Norden genutzt, die dann von dort in das Internierungslager umziehen müssen.

18.6. 1941 erste Zwangseinweisungen der Juden aus der Region, Kloster „Maria Hilf“ wird zum Arbeits- und Wohnlager

Juni 1941-Juli 1942 mit Ehemann Siegmund Internierungslager in Bonn

27.-28.Juli 1942 mit Ehemann Siegmund, dessen Mutter Franziska Fanny und seiner Schwester Paula aus Bonn auf Transport III/2 nach Theresienstadt

5.8.1942 Tod der Schwiegermutter Fanny in Theresienstadt

24.7.1944 Tod der Schwägerin Paula Mayer in Theresienstadt

16.10.1944 mit Ehemann Siegmund auf Transport Er von Theresienstadt ins KL Auschwitz

Hilde wird zur Zwangsarbeit in das Lager Kurzbach/Trachenberg eingewiesen; Auschwitz-Häftlingsnummer ?

Das Lager Kurzbach war ein Frauen-Außenlager des KL Groß-Rosen; Anlage von Schützen- und Panzergräben für die Organisation Todt (OT)

31.12.1944 Evakuierung nach Groß-Rosen;

Zweite Januarhälfte 1945 Evakuierung von Groß Rosen; Verlegung nach Bergen-Belsen

15.4.1945 Befreiung in Bergen Belsen

14.6.1945 Hildegard Mayer auf der Liste deutscher Jüdinnen in Bergen Belsen mit Mitgliedern des Mädchenorchesters von Auschwitz:

Ruth Basinski,  Hilde Grynbaum, Charlotte Grunow, Elga Schiessel; Renate und Anita Lasker, Sylvia Wagenberg, Carla Wagenberg;

Weitere Jüdinnen auf dieser Liste Lotte Joseph, Sara Landsberg, Margot Rosenblatt

Juli 1945 von Bergen Belsen nach Bonn

Dez. 1947-25.8.1949 Adresse Bonn, Meckenheimer Straße 30

25.8.1949 IRO-Antrag auf Unterstützung zur Emigration

Als Verwandte gibt sie an

Mit Stiefsohn Dr. Max Mayer stand sie in regelmäßigem Kontakt

Ihre Schwester Lieselotte und deren Mann William Simon Hirsch waren nach Australien emigriert

Sie konnte das Haus ihres Mannes  im Rahmen der „Wiedergutmachung“ in Besitz nehmen.

30.9.1995 Tod in Bonn

Gedenken

14.12.1990 irrtümlich Page of Testimony für Hilde Mayer von Alex Salm

Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bonn-Castell

Sechs Stolpersteine für die Familie von Siegmund Mayer in Bonn, Estermannstraße 133

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/81967955

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5011915

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/79464986

https://www.statistik-des-holocaust.de/III2-48.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de923327

https://thegirlsintheauschwitz.band

https://yvng.yadvashem.org/ad

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989

Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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